PM: Mit Vernunft und Engagement der Zumutung eines Flughafens am falschen Standort trotzen

  • Mit ungläubigem Staunen hat die Bürgerinitiative Mahlower Schriftstellerviertel (BIMS) den o.g.Artikel im Dahme-Kurier der Märkischen Allgemeinen Zeitung dreimal lesenmüssen, um den Inhalt des Berichts in seiner ganzen zynischen Bedeutung auchnur einmal zu verstehen. Nicht zu fassen: Das Bürgerberatungszentrum (BBZ) in Schönefeld veranstaltet zu Hoch-Zeiten, in denen Hunderte Schallschutzberechtigter sich keinen Reim auf ihre Anspruchsermittlungen machen können, einen ersten „Gesundheitstag“, bei dem den Schwerstbetroffenen beispielsweise aus der Mahlower Waldsiedlung allen Ernstes empfohlen wird, für das Ertragen einer absolut unzumutbaren Fluglärmbelastung von 100 Dezibel auf Yoga- und andere Entspannungstechniken zurückzugreifen.


    Vom Beratungszentrum propagiert werden jetzt die Ideen und Dienstleistungen der„heilkundlichen Psychotherapeutin“ Constanze Schwuchow aus Blankenfelde-Mahlow,die behauptet, dass der „Fluglärm gewissermaßen im Kopf (der gequälten Lärmopfer) anfange“. Nein, der Lärm fängt entgegen aller physikalischen Erkenntnisse neuerdings nicht mehr bei seiner eigentlichen Quelle an. Also ohWunder nicht bei den 220 bis 250 Flugzeugen, die die Bewohner der Waldsiedlung für den Rest ihres verkürzten Lebens aufgrund der nicht einmal zwei Kilometernahen Nordbahn nach der Eröffnung des BER jeden Tag unbarmherzig einer 19 stündigen Lärmfolter aussetzen werden. Und schon gar nicht, weil äußerst kurzsichtige und verantwortungslose Politiker im Jahre 1996 sich für den Bau des künftigen Hauptstadt-Flughafen am völlig ungeeigneten Standort Schönefeld entschieden haben und ihre Nachfolger unfähig waren, diesen verhängnisvollen Fehler zulasten der Gesundheit der nahen Anwohner zu korrigieren.


    Es müssen jetzt nur die Lärmopfer dazu gebracht werden, sich beständig und lebenslang mit Entspannungstechniken dazu zu bringen, dass ihr gesunder Hörsinn nicht mehr meldet, wann ihren Körpern eine solche Lärmlast gar nicht mehr gut tut. Am Besten von selbsternannten „heilkundlichen Psycho­therapeuten“, weil wissenschaftlich ausgebildete Psychotherapeuten sich hoffentlich nicht dafürhergeben würden, die physiologische Tatsache zu ignorieren, dass Menschen von starkem Lärm immer alarmiert werden und der Körper Stresshormone ausschüttet.Um zusätzliche Energien freizusetzen, aus der Gefahr zu fliehen oder sie zubekämpfen, was im seltenen Fall rettend sein kann, aber menschliche Körper unter Dauerstress einfach nicht verkraften und erkranken, wie es medizinischschon vor der Veröffentlichung der NORAH-Studie lange hinreichend genug bewiesen ist!
    An Herz-/Kreislaufer­krankungen, Krebs und Depressionen.


    Die BIMS fordertd as BBZ auf, sich sofort wieder auf sein Kerngeschäft der dringend nötigen Schallschutzberatung zurück zu besinnen und zusammen mit den Bürgerinitativen öffentlich unüberhörbar darauf hinzuweisen, dass gerade die am allerschwersten Betroffenen nahe des Flughafens nicht nur nicht abgesiedelt, sondern beim Schallschutz mit nur 30 Prozent eines vom Flughafen auch noch künstlich herunterge­rechneten Verkehrswert ihrer Häuser abgefunden werden. Und dass sie dafür das Gebäude gar nicht auf dem Niveau schützen können, das der Planfeststellungsbeschluss eigentlich für den passiven Schallschutz vorschreibt. Sie stattdessen auf die fragwürdigen Dienstleistungen von selbsternannten, unausgebildeten „heilkundlichen Psychotherapeuten“ ohne fundierte wissenschaftliche Qualifikation zu verweisen, die für sich in dem ganzen Elend nur einen Markt auf tun wollen, sollte für das BBZ absolut indiskutabel sein.


    Gegen die Zumutung dieses Flughafens am falschen Standort hilft weder Yoga noch Meditation, kein „Ommm!“ und kein Atmen in das Sonnengeflecht in der Bauchgegend, sondern nur die sofortige Neuplanung eines zweiten Flughafen-Standorts in Brandenburg. Und in der Übergangszeit, in der der Betrieb des BER aufgrund der unsäglichen Flughafen-Situation in Berlin wohlzeitlich begrenzt hingenommen werden muss, ein erweitertes Nachtflugverbot, eine vernünftige, alle gesund erhaltende Flugrouten-Planung und der Verzicht auf den Bau neuer Terminals und Startbahnen!


    Die BIMS appelliert deshalb an die Wahlberechtigten, das jetzt laufende Volksbegehrengegen den Bau einer 3. Startbahn unbedingt zu unterschreiben und dem Fluglärmeben nicht mit Yoga, sondern diesen und anderen Verdummungsversuchen der flughafenverantwortlichen Politiker mit ihrer Unterschrift unter den Gesetzentwurf des Volksbegehren zu trotzen. Und den Ausbauwünschen des Flughafens zu einem Giga-BER mit einer jährlichen Abfetigungskapazität von 50 Millionen Passagieren eine klare Absage zu erteilen. Abschließend meint BIMS: „Wer den Hals vom Flugverkehr nicht voll bekommt und sich grenzenloses Wachstum erträumt, sollte sich dafür einen raumverträglicheren und menschenfreundlichen Standort suchen als Schönefeld. Auswahlmöglichkeiten gibt es dafür sogar inrelativer Nähe zu Berlin!“


    Bürgerinitiative Mahlower Schriftstellerviertel (BIMS)
    c/o Sigrid Zentgraf-Gerlach
    Tel.: 0331/55087905
    Email: info@bi-mahlow.de