Alte DDR-Methoden und Vergeudung unserer Steuergelder – was müssen wir uns vom BER noch bieten lassen ?

  • Am 20.09.2011 beginnt vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig die 2-tägige Verhandlung zum Thema Nachtflugverbot. Die Bürgerinitiativen, allen voran der BVBB (Bürgerverein Berlin-Brandenburg e.V.) laden zu einer Demonstration vor dem Gerichtsgebäude zur Unterstützung der Kläger ein (Informationen auf unserer Homepage).


    Die Richter dort entscheiden über unsere Nachtruhe. Ob diese von 0-5 Uhr dauern wird oder von 22-6 Uhr. Ob wir nachts überhaupt ein Auge zumachen werden oder nicht – abhängig von der Zahl der nachts genehmigten Flüge. Und letztendlich entscheiden die Richter darüber, ob BER noch weiter ausgebaut wird – denn, wenn die Nachtflüge nicht verboten werden (Rettungs- und andere dringende Flüge ausgenommen), dann ist der Grundstein gelegt, alle Billig- und Langstreckenfluganbieter nach BER zu holen. Und dann geht´s am Himmel richtig rund ….
    Für die Hunderttausenden von betroffenen Anwohnern ist das Urteil der Richter also eine grundlegende Entscheidung. Für die Flughafenbetreiber auch. Sogar so grundlegend, dass sie jetzt zu drastischen Mitteln greifen, um –entgegen aller Proteste- den Nachtflug durchzusetzen.


    In einem Aufruf an alle Mitarbeiter der Flughafengesellschaft werden diese dazu aufgefordert, selbst und mit Freunden und Bekannten, in einer Demo g e g e n ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr zu demonstrieren. Dieser Aufruf zur Gegendemo klingt in seiner militanten Ausdrucksweise wie eine Kampfansage an all die, die nur ihr Bürgerrecht auf Nachtruhe gewahrt wissen wollen. „Schon jetzt formieren sich die Flughafengegner erneut. Sie werden keine Gelegenheit auslassen, um dem BER zu schaden.“


    Wie bitte?


    Wer f o r m i e r t sich? Bei der Durchsicht von Presseartikeln formieren sich immer die Bösen, die Rebellen, die feindlichen Truppen …..


    Und von wegen Flughafen g e g n e r - wir sind nicht gegen BER an sich, sondern für vernünftige Lösungen, die die Menschlichkeit vor die Wirtschaftlichkeit stellen und nicht umgedreht. Und schaden wollen wir niemandem. Aber wir wollen auch nicht, dass uns geschadet wird.


    Die Herren Schwarz und Körtgen (Geschäftsführer und Unterzeichner des Mitarbeiter-Aufrufs) scheinen ganz offensichtlich mehr darüber besorgt zu sein, dass BER und den wirtschaftlichen Zahlen nicht geschadet wird, als dass sie sich um die gesundheitlichen Schäden an Hunderttausenden Betroffenen kümmern. Wichtiger ist den Herren, so im Aufruf zu lesen, dass aufgrund eines Nachtflugverbotes im Jahr 2023 angeblich nicht 30 Millionen Passagiere BER nutzen werden, sondern nur 25 Millionen! Und genauso besorgt sind sie um den damit einhergehenden Verlust von „Wertschöpfungseffekten“! - Geht es den Herren noch gut ? Was ist mit dem Verlust von der Gesundheit, vor allem der unserer Kinder ? Schlafstörungen, hoher Blutdruck, Stresssymptome, Agression, Nervosität, emotionale Instabilität ….Wiegt der Verlust von Wertschöpfungseffekten hier tatsächlich mehr ?


    Wir fordern ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr und nicht nur von 0-5 Uhr. Also insgesamt drei (!!!) Stunden mehr. Dies führe, so die beiden Herren, zu einem Verlust von 18.000 Arbeitsplätzen am BER und Umfeld. Diese Zahl erscheint absurd, lächerlich und agitatorisch! Haben die Herren solche Übertreibungen schon nötig ? Nicht ein Arbeitsplatz, um mit Franziska Borkenhagen vom Bündnis Südost zu sprechen (Demo Schönefeld am 10.09.2011), rechtfertigt außerdem die vorsätzliche gesundheitliche Schädigung von bis zu 650.000 Betroffenen.


    Ferdi Breidbach, Ehrenvorsitzender des BVBB, ruft in seinen Worten bei der Demo in Schönefeld am 10.09.2011 ein Bild vergangener Tage und überholter anti-demokratischer Methoden aus der DDR ins Gedächtnis mit seinem Aufruf an Herrn Wowereit als Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafenbetreibergesellschaft : “Wowereit, ruf Deine Betriebskampftruppen zurück!“ Sehen die Herren etwa ihre Felle davonschwimmen, wenn sie zu solchen Mitteln greifen ? Ist das das letzte Aufgebot ?


    Ein Letztes : während unsereins mit eigenen finanziellen Mitteln für seine Bürgerrechte kämpft, sich Urlaub von der Arbeit nehmen muss und Plakate, Banner und Ähnliches mit eigener Zeit und Geld erstellt, gilt die Teilnahme an der Betriebsdemo der Flughafengesellschaft als „Dienstreise“. Der in Bussen herangekarrte Protestler f ü r den Nachtflug wird vom BER auch noch dafür bezahlt ! Da stellt sich doch auch die Frage : wer bezahlt denn den BER ? Der Steuerzahler ? Zahlen wir also auch noch die Mittel derer, die uns ins Verderben schicken wollen ? Es ist weiterhin davon auszugehen, dass auch Protestmateial, T-Shirts und Ähnliches vom BER gestellt wird – lassen sich die Angestellten dafür wirklich instrumentalisieren ?


    Wir jedenfalls nehmen den Dialog gerne auf !


    Kommen Sie mit uns nach Leipzig !


    Schlussbemerkung :


    [Die Morgenpost berichtet heute (13.09.2011), dass die Gegendemo angeblich abgesagt sei. Den Aufruf hätten auch, so die Flughafengesellschaft, nicht die Geschäftsführer verfasst, sondern das sei von den Mitarbeitern ausgegangen ….. Und diese könnten auch nur in ihrer Freizeit an einer Demo teilnehmen. Kein Kommentar mehr von uns. Das ist wohl nicht nötig …


    [Ute Szenkler

  • Bauernopfer gefunden, namenlos, ein übermotivierter Mitarbeiter soll`s gewesen sein, hat im Namen der Geschäftsführung unterschrieben :thumbdown: Für wie doof wird die Bevölkerung eigentlich gehalten?
    Genau das ist die Taktik, mit der man vorgeht.