BVBB: BER-Flughafengelände könnte sich positiv auf den Mietspiegel auswirken

  • Die am 1. Juni 2015 eingeführte Mietpreisbremse soll den Anstieg der Mieten in Berlin gesetzlich begrenzen. Am Freitag, dem 20. Mai 2017 wurde der neue Mietspiegel für Berlin veröffentlicht.

    Die erlaubten Höchstmieten steigen dabei in Abhängigkeit von Lage, Größe und Beschaffenheit der Wohnung auf bis zu 15,72 Euro/m² Kaltmiete; nicht ungewöhnlich sind in vielen Fällen Mietpreise um die 10,- Euro/m². Wie selbstverständlich, zeigen die politisch Verantwortlichen mit dem Finger in Richtung Vermieter als Verursacher.

    Hierbei wird vollständig außer Acht gelassen, dass die primäre Ursache für die extrem steigenden Mieten der Wohnungsmangel ist.

    Der aktuelle Wohnungsmangel ist unbestritten. Die Situation verschärft sich Jahr für Jahr, denn die Stadt wächst jährlich um etwa 50.000 Bürger; bald werden in Berlin schon 4 Millionen Einwohner leben. Das Problem ist seit langem bekannt. So forderte der Verband der Berliner und Brandenburger Wohnungsunternehmen (BBU) bereits 2015 den Neubau von ca. 300.000 Wohnungen bis 2030.


    Der damalige zuständige Staatssekretär und jetzige BER-Chef Lütke Daldrupgab die Kapazität der in Berlin existierenden Bauflächen in einem Interviewgegenüber der Berliner Morgenpost jedoch nur mit 250.000 an.


    Diese Diskrepanz zwischen Bedarf und Angebot zeigt sich heute schon beider Wohnungssuche, 300 Bewerben für eine innerstädtische Wohnung sindinzwischen deshalb keine Seltenheit. An dieser Situation ändert auch ein Miethöhenbegrenzungsgesetznichts. Als wäre der Zustand für die Mieter nicht so schon sozial kritisch,verhindert es zusätzlich das Entstehen neuer Arbeitsplätze, da Unternehmen denWechsel in die Hauptstadt Berlin auf Grund der Wohnungsknappheit scheuen. Der Einwohneruwachsbeschränkt sich jedoch nicht nur auf Berlin. Überdeutlich steigt dieBevölkerung im Speckgürtel . So wuchs die Einwohnerzahl der Gemeinden im Südenvon Berlin seit 1996 um bis zu 90%.


    Auf der anderen Seite wird, gemessen an der wachsenden Stadt, faktischinnerstädtisch ein Großflughafen gebaut.


    Allein auf dem riesigen Gelände, welches ca. 40% größer als Kreuzberg ist, gäbees Platz für ca. 100.000 Wohnungen. Die Fläche, für Wohnungsbau genutzt, hateinen Wert von ca. 3 Milliarden Euro. Dazu kommt, dass der zukünftige BER miteinem gewaltigen Lärmriegel direkt an der südlichen Stadtgrenze den Bau vonNeubauwohnungen dort ausschließt und somit das Wachstum der Stadt massivbehindert.


    Der BVBB fordert seitlangem von einem weiteren Ausbau des BER am Standort Schönefeld abzusehen. ZumVorteil der Region Berlin/Brandenburg sollte ein zukunftsträchtiger neuerStandort an großflughafentauglicher Stelle errichtet werden.


    Das enorme Bevölkerungswachstum der Millionenmetropole Berlin–Brandenburg und der damit einhergehende Wohnungsbedarf ist ein weiterergewichtiger Grund für einen Standortwechsel.


    Die ganze Problematik können Sie dem Kurzfilm „ZukunftsregionSchönefeld: Der falsche Standort zum Fliegen, der richtige Standort zumLeben“ entnehmen: https://youtu.be/JsNxbuiq1HE



    Ansprechparnter: Manfred Kurz
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