BER(BBI)-Flugrouten: Hoffen auf das Umweltbundesamt

  • Erhebliche Lärmbelastungen sagt das Umweltbundesamt nach einem umfangreichen Bericht in der Märkischen Allgemeinen Zeitung für die Anrainer des künftigen Berliner Haupstadtflughafens in Schönefeld voraus. „Das ist die böse Folge der falschen Standortentscheidung,“ erklärt MATTHIAS SCHUBERT, Vorsitzender der Kleinmachnower Bürgerinitiative, die seit mehr als fünfzehn Monaten gemeinsam mit vielen anderen buchstäblich auf den Barrikaden steht. „Jetzt sollen die betroffenen Menschen für das Übel büßen, das die Politik angerichtet hat. Ein ungeheuerlicher Vorgang.“ Der Hoffnungsanker, den die Region in der Funktion und Position des Umweltbundesamtes (UBA) gesehen habe, sei ganz offensichtlich nicht mächtig genug, das drohende Drama zu verhindern. Das eigene Eingeständnis der Behörde, es könne den „Zielkonflikt“ nicht lösen, dokumentiere das Versagen des Gesetzgebers, der der Wirtschaftlichkeit von Flughäfen Vorrang vor der Würde des Menschen und dessen körperlicher Unversehrtheit eingeräumt hat. Die Benehmensregelung für die Mitwirkung des Umweltbundesamts sei in ihrer Wirkung kaum mehr als ein politisches Feigenblatt.


    Wenn die Pressekonferenz des UBA am kommenden Dienstag die Presseberichte von diesem Wochenende bestätigt, ändern die UBA-Vorschläge an der Fluglärmbedrohung für Kleinmachnow nichts. „Wir vermissen die klare Forderung, dass bei Westabflügen von der Nordbahn geradeaus außerhalb das Autobahnrings bis zum Autobahndreick Werder geflogen werden muss, und dass ein Abdrehen Richtung Norden, Nordosten, Osten und Süden vor Erreichen dieses Punktes nicht in Frage kommt,“ hält SCHUBERT kategorisch fest. Dass dagegen die NOOSTRoute, die über Kleinmachnow führt, ausgerechnet nachts vom UBA frei gegeben wird, stoße auf absolutes Unverständnis.


    Für sehr hilfreich empfindet die BI Kleinmachnow das klare UBA-Plädoyer für ein generelles Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. „Für uns ist das Ansporn, dazu mit einem Volksbegehren die zweite Stufe der Volksgesetzgebung einzuleiten, nachdem der Brandenburgische Landtag am 16.12.2011 die Volksinitiative gegen Nachtflüge in Schönefeld abgeschmettert hat,“ hält SCHUBERT fest.


    Kleinmachnow, den 7.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961