BER(BBI)-Fluglärmgutachten: Maulkorb für das Umweltbundesamt

  • Auf Druck aus der Bundesregierung muss das Umweltbundesamt seine für Dienstag im Hause der Bundespressekonferenz angekündigte Gutachten-Präsentation über die künftigen Lärmbelastungen durch den Hauptstadtflughafen „Willy Brandt“ in Schönefeld absagen. „Ein solcher Maulkorb passt wie die Faust aufs Auge zu den aktuellen Hauptstadt-Diskussionen über Pressefreiheit, Transparenz und Offenheit,“ zeigt sich der Vorsitzende der Bürgerinitiative Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V., MATTHIAS SCHUBERT, geradezu entsetzt. Das Drama der Entwicklung dieses Flughafens, das von vielen nach mühsamer Akteneinsicht zum Raumordnungsverfahren und zur Planfeststellung als mit Lug und Trug durchsetzt angesehen werde, erfahre mit dem Verbot der Gutachtenveröffentlichung eine neue Steigerung.


    Der Vorgang offenbare, wie groß die Angst des Staates als alleiniger Eigentümer des neuen Hauptstadtflughafens ist, dass durch die Untersuchungen seiner Bundesoberhörde die Befürchtungen der Anrainer über die Verlärmung von über 1 Million Menschen in Berlin und Brandenburg als zutreffend bestätigt werden. Deshalb werde die Zensur-Notbremse gezogen. Ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, das das Umweltbundesamt in seinem Gutachten untermauern und bundesweit zur Einführung fordern wolle, passe dem Bund, dem Land Berlin und dem Land
    Brandenburg nicht ins Konzept - koste es, was es wolle. Dabei müsse inzwischen jedem klar sein: “Ein Staat, der heutzutage noch einen Großflughafen in den suburbanen Raum einer Metropolregion implantiert, versündigt sich an den Menschen, die dort leben,“ hält SCHUBERTS Kleinmachnower Sprecherkollege MICHAEL LIPPOLDT fest. „Und die Machenschaften, die die Presse beim Monster-Projekt Schönefeld mittlerweile ebenfalls aufgedeckt habe, weisen auf eklatantes Staatsversagen hin und unterhöhlen so die Grundfesten unseres demokratischen Systems.“


    Kleinmachnow, den 9.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961