Muschelkalkpalast bei Berlinern nicht beliebt

  • Das Ergebnis der heute in der Berliner Zeitung veröffentlichten Forsa – Umfrage, wonach vier von fünf Berlinern meinen, dass der neue Flughafen keine persönlichen Vorteile für sie bringt, zeugt von der gesunden Skepsis der Berliner gegenüber den teuren Anzeigenkampagnen, die Flughafen und Landesregierungen seit einiger Zeit betreiben.


    Der Sprecher des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg (ABB), MATTHIAS SCHUBERT, warnt, dass mit der Eröffnung des Flughafens das Fliegen für viele Berliner und Brandenburger erheblich teurer sein wird. Grund dafür sei vor allem der überdimensionierte und luxuriöse Ausbau des Flughafens („Muschelkalkpalast“). Die Flughafengesellschaft müsse deshalb am neuen Standort erheblich höhere Gebühren von den Airlines verlangen, was sich in einer spürbaren Steigerung der Ticketpreise bemerkbar machen werde. Trotzdem: „Die Kosten für den Neubau werden das Ergebnis aber ins Minus drücken,“ bekräftigte Flughafen-Geschäftsführer Schwarz noch vor wenigen Tagen. Dagegen wisse jeder, so SCHUBERT, die alten Standorte Tegel und Schönefeld seien betriebswirtschaftlich abgeschrieben, ihre Investitionskosten müssten nicht mehr über Gebühren refinanziert werden.


    Am neuen Flughafen sei auch nicht ausreichend Platz für die von „Otto Normalverbraucher“ geschätzten Low-Cost-Carrier, so dass das Angebot an preiswerten Flügen insgesamt erheblich abnehmen dürfte, so SCHUBERT weiter. Kaum zu glauben, dass dieser wirtschaftliche Schildbürgerstreich auch noch durch ein Planfeststellungsverfahren ins Werk gesetzt worden ist, bei dem die wahren Belastungen der Menschen - um nur einige Orte zu nennen - am Müggelsee, in Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf, in Rangsdorf oder Zeuthen und Wildau sowie an den Havelseen verheimlicht worden seien. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Hunderttausende rund um den Flughafen jetzt auch noch ihrer Nachtruhe beraubt würden. Positiv würdigt daher SCHUBERT, dass schon jetzt 26 % der Berliner die Anrainer des Flughafens in ihrem berechtigten Kampf für ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr unterstützen. „Dies ist eine Basis, auf der wir aufbauen müssen“, zeigt sich SCHUBERT kämpferisch.


    Kleinmachnow, den 28.1.2012
    V.i.S.d.P.: Matthias Schubert, Tel.: 015140133961