Ausbau sofort stoppen – Raumordnungsverfahren sofort einleiten!

  • Gebetsmühlenartig wird mit jeder Pressemitteilung versucht, die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft darauf hinzustoßen, weitere Aufwendungen von Steuermilliarden, unseren Steuergeldern, für die Flughafenruine BER, sofort zu stoppen.


    Doch sie sind nach wie vor beratungsresistent. Aktuellen Studien und Gutachten wird einfach kein Gehör geschenkt bzw. mit Gegenstudien begegnet. So auch mit dem, wie wir finden, sehr anschaulichen und fundierten Gutachten „Zukunft Internationaler Flughafen Berlin Brandenburg (BER)“ vom international in der Flughafenplanung sehr erfahrenen und renommierten Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa. Das Gutachten wurde von der Märkischen Union nach der erneuten Eröffnungsverschiebung in Auftrag geben. Anlass war die aufgeworfene Frage, ob mit dem neuen Passagierterminal und mit den neuen Flugbetriebsflächen ein Verkehrswachstum über den Verkehr zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme hinaus möglich sei. Weitere Untersuchungspunkte wurden im Bereich Kapazität – Funktionalität – Erweiterbarkeit angesiedelt.


    Darüber hinaus sollten temporäre und dauerhafte Problemlösungen, Verkehrsverlagerungen auf potenzielle Standorte sowie Bedarfszahlen für eine bedarfsgerechte Flughafenplanung diskutiert und erörtert werden.


    Das Passagieraufkommen im Flughafensystem Berlin – Tegel und Schönfeld - für das Jahr 2011 lag bei 24 Millionen Fluggästen. Die Kapazitäten am neuen Hauptstadtflughafen werden von Seiten der Flughafengesellschaft FBB mit 27 Mio. Passagieren pro Jahr angesetzt. Bei stets steigenden Fluggastzahlen im Einzugsgebiet Berlin- Brandenburg stößt der Flughafen bereits mit der Eröffnung an seine Kapazitätsgrenze, so dass dieser durch den Flughafenkoordinator der Bundesregierung (FHKD) als vollkoordiniert eingestuft wurde. Ein vollkoordinierter Flughafen kann die Verkehrsnachfrage nicht decken? Schon eigenartig und unverständlich!


    Der u.a. von der IHK Berlin- Brandenburg (Quelle: Berliner Zeitung v. 01.02.2013) angeregte Ausbau um einen weiteres Satellitenterminal, welcher zusätzliche Kapazitäten frei machen soll und mit mindestens 500 Mio. Euro veranschlagt wird, stößt bei uns auf strikte Ablehnung, so Markus Sprißler, Vorsitzender „BI Unser Großbeeren e.V.“ Der Flughafen wurde ursprünglich mit einem Gesamtkostenvolumen von ca. 2 Milliarden Euro geplant. Die in jüngster Vergangenheit vermehrt aufgetretenen Baumängel und die aus Planungsfehlern resultierenden unzähligen kostenintensiven Ausbau- und Umbaukosten für weitere Fluggastbrücken, Verlängerung von Fluggaststeigen, zusätzliche Gepäckausgabebänder, Sicherheitsschleusen und Rollwege zwischen den Start- und Landebahnen, um nur einige zu nennen, finden bei uns keinerlei Zustimmung, so Sprißler weiter.


    Deshalb fordern wir, dass nur noch Geld für die Beseitigung der Baumängel und sonstige kleine Nachbesserungen in die Hand genommen wird, um den Flughafen als Regionalflughafen übergangsweise ans Netz zu bringen. Parallel dazu sollte sofort ein neues Raumordnungsverfahren eingeleitet werden, um einen neuen Standort zu identifizieren und mittel- und langfristig einen umwelt- und gesundheitsverträglichen sowie wirtschaftlichen Flughafen für die Region Berlin- Brandenburg, aus vorwiegend privater Hand finanziert, ertüchtigen zu können.