Beiträge von msprissler

    Zur Vorab-Veröffentlichung der Flugrouten am BBI/ BER durch das BAF


    Nach der heutigen Vorab-Veröffentlichung der Flugrouten in der BILD-Zeitung wird von der Bürgerinitiative Schallschutz (BISS) Rangsdorf festgestellt, dass in Deutschland die Grundfesten des Planungsrechtes mächtig ins Wanken geraten sind, denn der Planfeststellungsbeschluss zum Flughafen Schönefeld ist offensichtlich rechtswidrig, so Initiativensprecher ROBERT NICOLAI.


    Vor wenigen Tagen wurde das Urteils des Bundesverwaltungsgerichtes zum Nachtflug veröffentlicht, in dem klar formuliert wird, dass „eine Flugroutenprognose in einer Planfeststellung von realistischen Annahmen ausgehen muss“ (Rn 55) und „die Planfeststellungsbehörde nicht davon ausgehen durfte, dass die DFS für den unabhängigen
    Bahnbetrieb parallele Abflugstrecken planen würde“ (Rn 159).


    Trotzdem wird über die DFS und das ihr vorgeschaltete BAF ein Flugroutensystem für den kapazitätssteigernden Parallelabflug durchgedrückt, mit dem Ergebnis, dass viele Menschen zum Teil massiv verlärmt werden, die nach allen ihnen zugänglichen Dokumenten nicht damit rechnen konnten.


    So erging es unter anderem auch der Gemeinde Rangsdorf (10.000 Einwohner), ihr wurde im Planfeststellungsbeschluss mitgeteilt:


    Planfeststellungsbeschluss S. 952:
    “Das Gebiet der Gemeinde Rangsdorf ist durch das planfestzustellende Vorhaben nicht betroffen. Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen und sonstigen nachteiligen Wirkungen für die Gemeinde Rangsdorf zu rechnen.”


    Die durch die Rechtsanwaltskanzlei Philipp Heinz, Berlin, vertretene Rangsdorfer Klage beim Bundesverwaltungsgericht gegen diese erhebliche Planungsdiskrepanz und seine massiven Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen in Rangsdorf wird vor dem Bundesverwaltungsgericht nach letzten Informationen Anfang Juli mündlich verhandelt.


    Auch die bisher vom UBA ausgewiesenen Dauerschallpegel widerspiegeln noch nicht das Lärmniveau, wie es bei maximaler Kapazität eintreten wird. Klar ist, dass Rangsdorf dem Fluglärm an keinem Tag im Jahr entkommen wird, und der wird aller Voraussicht nach erheblich sein, meint NICOLAI.


    Die Möglichkeiten weiterer Feststellungsklagen gegen das BAF, auch wegen der möglichen Verletzung des Naturschutzrechts zum Europäischen Vogelschutzgebiet „Rangsdorfer See“, wurden bereits geprüft.
    Eine EU-Beschwerde, welche bereits im September 2011 eingereicht wurde, soll demnächst beantwortet werden, möglich ist, dass gegen Deutschland ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet wird.


    Robert Nicolai
    Vorsitzender der Bürgerinitiative Schallschutz (BISS) Rangsdorf e.V.
    Fontaneplatz 5
    15834 Rangsdorf
    Tel: 01578-2213072

    Auch Kleinmachnows CDU-Burkardt stellt sich gegen die Betroffenen


    Mit der lange erwarteten Veröffentlichung des Plenarprotokolls über die Landtagssitzung am 16.12.2011 sind die Postionen im Parlament jetzt dokumentiert und nachlesbar


    http://www.parldok.brandenburg.de/parladoku/w5/plpr/47.pdf .


    Abgeschmettert wurde an jenem Tag im Dezember mit einer großen Mehrheit - geführt von SPD, CDU, Linke und einem Großteil der FDP - die Volksinitiative für ein strenges Nachflugverbot von 22 bis 6 Uhr. In namentlicher Abstimmung erlitt das gleiche Schicksal auch der entsprechende Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie der Abgeordneten Hans-Peter-Goetz (FDP) und Christoph Schulze (SPD). Nur 10 Abgeordnete stimmten für das strenge Nachtflugverbot. Bis auf den CDU-Abgeordneten Ludwig Burkardt, der in Kleinmachnow wohnt und laut Protokoll gegen das Nachtflugverbot gestimmt hat, waren unter den 10 Verbotsbefürwortern alle Landtagsabgeordneten aus der Region Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf.
    MATTHIAS SCHUBERT, Vorsitzender der BI Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V. nennt ihre Namen: Hans-Peter Goetz (FDP), Marion Vogdt (FDP) und Sören Kosanke (SPD). „Mit unserem Dank an diese drei und die sieben anderen versprechen wir weiterzukämpfen. Da wir Flughafengeschädigten im Landtag keine Mehrheit finden, werden wir den Weg der Volksgesetzgebung beschreiten,“ kündigt SCHUBERT als nächsten Schritt das Volksbegehren zum Nachtflugverbot an. Seine Aktiven empfehlen bis dahin ein genaues Studium des Plenarprotokolls. Anregungen
    dazu liefern sie mit einigen Zitaten:


    MdL Jungclaus (Grüne/B 90): Schon nach der umfangreichen Anhörung im April sahen wir uns durch die überwiegende Mehrheit der geladenen Experten und Expertinnen eindeutig bestätigt. Besonders der Fluglärm in der Nacht steigert signifikant das Risiko, an Herz, Kreislauf und Psyche zu erkranken.Die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Nachtflugverbots sind dagegen marginal. Selbst der Flughafenchef räumte ein, dass ein Flughafen in den Nachtstunden defizitär arbeitet.


    MdL Gregor-Ness (SPD): Werte Vertreter der Bürgerinitiativen! Der Respekt und die Anerkennung des gesamten Hauses gehören Ihnen - Ihnen, die diese Volksinitiative gestartet und erfolgreich durchgeführt haben. ... Dennoch und nach intensiver, kontroverser und sehr emotional geführter Debatte werden wir Ihre Volksinitiative heute ablehnen. ... Jetzt haben wir die Entwicklung, wir haben den Flughafen Berlin Brandenburg International, wir haben einen planfestgestellten Flughafen und eine höchstrichterliche Entscheidung. Mehr Demokratie, mehr Öffentlichkeit und mehr juristisch feste Beschlüsse kann man nicht haben. Ich bitte um Akzeptanz dieser Gefechtslage.


    MdL Genilke (CDU): Wir werden diesen Flughafen in Betrieb nehmen und dabei (Anmerkung: wegen des fehlenden Lärmschutzes) gegen den Planfeststellungsbeschluss verstoßen müssen. Bei anderen Verkehrsvorhaben ist das nicht möglich.


    MdL Wehlan (DIE LINKE): Für die Linke sage ich klar und deutlich: Wir sind mit dem Erreichten, was aktiven Lärmschutz angeht, nicht zufrieden. Wir halten es für notwendig, dass für einen dicht besiedelten Flughafenstandort wie Schönefeld ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr gilt. Die Situation aber ist, dass wir dieses Ziel nicht einfach nur durch Handheben hier im Landtag erreichen können.


    MdL Büttner (FDP): Eine zusätzliche Beschränkung in den Nachtrandstunden, wie in Ihrem Antrag gefordert, stellt die wirtschaftliche Entwicklung des BER grundsätzlich infrage. Was Sie hier fordern, bedeutet Arbeitsplatz- und Wachstumsverluste für die Region Berlin-Brandenburg.


    MdL Goetz (FDP): Prof. Eric Kearney hat auf einer Einwohnerversammlung in Kleinmachnow ein passendes Bild für diesen Flughafen geprägt. Er hat gesagt: Sie haben sich einen Porsche in einen Vorgarten gestellt. - Ich füge hinzu: Und jetzt wundern Sie sich, dass Sie ihn nicht ausfahren können.


    MdL Schulze (SPD): Ich höre Rechtfertigungen, ich höre Marginalisierungen, ich höre Bagatellisierungen, und wir haben auch mit Vertuschung zu tun; ich höre das jeden Tag, jede Woche von den Bürgern. Und, liebe Martina Gregor-Ness, es war nicht zu übersehen, wie trocken dir im Mund bei deiner Rechtfertigungsrede war. Ich verstehe das: Wenn man so viel Kreide gegessen hat, dann muss einem trocken im Mund sein.


    Kleinmachnow, den 23.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    0151 40133961

    Im Rahmen eines Gespräches besuchte der CDU Vorsitzende aus Großbeeren, Dirk Steinhausen, die Bürgerinitiative „Unser Großbeeren“ und stellte sich den Fragen der Mitglieder der BI.
    Hierbei ging der Chef der örtlichen Union auf die bisherige Arbeit der letzten Jahre zum Flughafen ein. Dirk Steinhausen erläuterte hierzu die Arbeit der Schutzgemeinschaft, deren Mitglied er ist. „Wir haben als bisher einzige Partei eine Veranstaltung in einem überfüllten Gemeindesaal durchgeführt, wir haben Unterschriften gesammelt und mit Bundespolitikern gesprochen. Wir haben die Gründung einer Flughafen AG in unserer Gemeinde durchgesetzt. Bei einigen Dingen haben wir für Klarheit gesorgt. Wir stehen aber erst am Anfang. Der Kampf für ein Nachtflugverbot, der Kampf um eine Lärmreduzierung, gerade bei denen am schwerstbetroffenen Gemeindeteilen, ist mehr Marathonlauf, als 100-Meter-Sprint.“
    In einer 30 minütigen Präsentation zeigte er die Möglichkeiten im Betriebsregime, die in der Verantwortung des Flughafens liegen, auf und rief zu gemeinsamen Aktionen für den aktiven und passiven Schallschutz auf.
    Auch die weiteren Vorgehensweise wurde angesprochen: „Wenn wir Möglichkeiten sehen, gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgericht, mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, eine Verbesserung zu erreichen, dann werden wir uns für eine Klage stark machen.“
    Schizophren nannte er die Stellung der regionalen SPD.
    Steinhausen: „Letztlich ist es immer wieder erstaunlich, wenn eine Partei die 20 Jahre das Infrastrukturministerium leitet sich als Opposition und Regierung in einem darstellt. Es ist das sozialdemokratische Ministerium, das das Planfeststellungsverfahren als „Hüter des Verfahrens“ leitet und mit wenig Aufwand ein Nachtflugverbot durchsetzen kann.“


    Mit freundlichen Grüßen

    Dirk Steinhausen
    -Vorsitzender des CDU Gemeindeverbandes Großbeeren-

    Kein Luft-Drehkreuz in Schönefeld!


    Über 25.000 Haushalte und damit mehr als 45.000 von krank machendem Fluglärm schwerstbetroffene Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg und Berlin haben einen gesetzlich verbrieften Anspruch auf Schallschutzmaßnahmen im Umfeld des neuen Berliner Hauptstadtflughafens „Willy Brandt“ in Schönefeld. Wenige Monate vor Eröffnung sind jedoch nur bei rund 3 bis 5% dieser Haushalte Lärmschutzvorrichtungen installiert. „Das ist ein ungeheuerlicher Skandal,“ beschwert sich der Sprecher des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg, MATTHIAS
    SCHUBERT. 14 Bürgerinitiativen aus Berlin und Brandenburg, die nach Bekanntgabe der bedrohlichen Flugroutenpläne für Schönefeld im September 2010 gegründet worden sind, tragen das Bündnis und kooperieren dabei eng mit dem Bündnis Südost und dem Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) e.V.. Letzterer streitet schon seit Beginn der Planungen für Schönefeld gegen diesen viel zu nah an der Stadt gebauten Flughafen.


    „Am kommenden Samstag, um 14:00 Uhr, startet am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin unser großer Protestmarsch zum Gendarmenmarkt,“ ruft SCHUBERT alle Bürgerinnen und Bürger zur Solidarität mit den Schwerstbetroffenen auf. Es gebe viele Gründe, sich in den Marsch einzureihen und dort Flagge zu zeigen. Dabei sei nicht nur die Unfähigkeit des Flughafens, den vorgeschriebenen Lärmschutz zeitgenau zu erfüllen, der Skandal. Vielmehr sei in einer Sondersitzung des zuständigen Landtagsausschusses am Dienstag dieser Woche in Potsdam offenkundig geworden, dass der Flughafen auch noch das Tagschutzniveau drastisch reduzieren wolle, welches er 1999 selbst beantragt hat. Während laut Planfeststellungsbeschluss hinter geschlossenen Lärmschutzfenstern KEINE Maximalpegel über 55 Dezibel auftreten dürfen, verlange Flughafenchef Schwarz doch allen Ernstes, die Schutzvorschrift so zu seinen Gunsten
    aufzuweichen, dass die Menschen unter den Flugrouten in ihren Wohnungen sogar bei geschlossenen Fenstern noch täglich durchschnittlich 6 Grenzwertüberschreitungen über 55 dB(A) - d.h. 2.200 mal im Jahr - hinnehmen sollen. „Das werden wir nicht zulassen“, erklärt SCHUBERT und fügt hinzu: “Wenn der Flughafen wegen seiner Drehkreuzambitionen den gesetzlichen Lärmschutz nicht mehr garantieren kann, muss er sich zwingend beschränken. Schönefeld ist nur als mittelgroßer Verkehrsflughafen für den regionalen Bedarf von Berlin und Brandenburg an nationalen und internationalen Verkehrsverbindungen beantragt, geplant und genehmigt worden. Wenn Schwarz und seine Eigentümer mehr wollen, müssen sie sich einen anderen Standort suchen, der das verkraften kann.“


    Das gleiche gilt laut SCHUBERT beim strengen Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, das das Umweltbundesamt in seinem Gutachten fordert und für das die Bevölkerung den Weg der Volksgesetzgebung beschreitet. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Nachflugregelung in Schönefeld, dessen schriftliche Begründung jetzt vorliegt, stütze das Volksbegehren: “Eine Nachfrage nach Verkehren, für die der Flughafen nicht geplant wurde, kann die Zulassung von Nachtflugbetrieb von vornherein nicht rechtfertigen.“ (vgl.
    Randnummer 49 des Urteils). „Das sollten sich alle Flughafenverantwortlichen ins Stammbuch schreiben“, so ABB-Sprecher SCHUBERT, „denn als Großflughafen und als Internationales Drehkreuz, für das Nachtflüge angeblich überlebenswichtig seien, ist Schönefeld nicht geplant und nicht genehmigt worden.“ In Sperenberg oder Jüterbog-Ost wäre beides möglich
    gewesen.


    Angesichts der sich zuspitzenden Lage sowie der Hoffnungen, die das Umweltbundesamt weckt, rechne das Aktionsbündnis am kommenden Samstag für die Groß-Demo mit vielen Tausend Teilnehmern.


    Kleinmachnow, den 18.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert, Tel.: 0151 40133961
    Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg
    c/o wegmitflugrouten@Kleinmachnow.de

    Liebe Großbeerener,


    das Jahr 2012 hat begonnen – das Jahr, in dem für alle vom BER Betroffenen wichtige Termine stattfinden und essentielle Entscheidungen getroffen werden.


    So hat das Umweltbundesamt vor wenigen Tagen die Forderung nach einem Nachtflugverbot von 22-6 Uhr verlauten lassen und damit den seit langem dafür kämpfenden Bürgerinitiativen Recht gegeben. Es wird sich noch entscheiden, inwieweit die Landesherren Platzeck und Wowereit diese Mahnung ernst nehmen oder sich weiter über die Köpfe der Bevölkerung und des Bundesamtes hinwegsetzen um mit allen Mitteln ihr Ziel durchzudrücken …


    Am 10.01.2012 wurde die Volksinitiative zum Nachtflugverbot von 22-6 Uhr von den Landesregierungen abgelehnt. Nun startet der zweite Schritt der Bevölkerung, um die Regierungen in Berlin und Brandenburg doch noch zum verantwortungsvollen Handeln ihrer Landesgenossen gegenüber aufzufordern : das Volksbegehren. Die ersten Schritte sind eingeleitet, voraussichtlich wird es ab April so weit sein, dass alle Berliner und Brandenburger ihre Unterschrift für einen ruhigen Schlaf und damit für eine stabile Gesundheit abgeben können. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.


    Am 30.01.2012 werden die Flugrouten, so wie sie dann als Gesetz festgeschrieben werden, veröffentlicht. Auch hier werden wir sehen, ob die Bemühungen der Bürgerinitiativen gefruchtet haben oder ob man weiterhin wirtschaftliche Interessen vor die Interessen der Gesundheit und der Lebensqualität der Betroffenen stellt. Sollten sich unsere Befürchtungen bestätigen, so haben wir dann die Möglichkeit innerhalb einer kurzen Frist gegen die Flugrouten zu klagen.


    Am 02.06.2012 und in der Nacht vom 02. auf den 03.06.2012 sollten wir alle den letzten ruhigen Tag und die letzte ruhige Nacht in Großbeeren feiern – denn am 03.06.2012 wird der neue Hauptstadtflughafen BER voraussichtlich in Betrieb gehen - und Großbeeren dann täglich mit über 100 Flügen überflogen werden.


    Wir werden in diesem Jahr weiterhin an allen Fronten kämpfen – unter anderem mit regelmäßigen wöchentlichen Demos vor Ort am Flughafen. Informationen dazu bekommen Sie mit unseren Newslettern und auf unserer Homepage. Bitte notieren Sie sich darüber hinaus bereits den 04.02.2012. An diesem Tag werden bundesweit an den Flughäfen Protestaktionen stattfinden. Natürlich auch in Schönefeld und Tegel. Und kommen Sie mit uns zur Großdemo am Samstag, 21.01.2012, 14.00 Uhr ab Bhf. Friedrichstraße Berlin. Treffpunkt : 12.30 Uhr auf dem KIK-Parkplatz. Das Aktionsbündnis Berlin-Brandenburg, dem unsere Bürgerinitiative angehört, lädt zu dieser Demo ausdrücklich ein. Bitte lesen Sie die folgende Mitteilung des Bündnisses.


    Wir sehen uns am Samstag !


    Ute Szenkler

    Die jetzt veröffentlichten Entscheidungsgründe des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zur Nachtflugregelung am künftigen Haupstadtflughafen „Willy Brandt“ in Schönefeld bestätigen: Der Planfeststellung liegen unrichtige Flugrouten zugrunde. Mit der Grobplanung vom 30. März 1998 und den danach verwendeten geraden Abflugrouten hätten sich die verantwortlichen Stellen nicht begnügen dürfen.
    „Berechtigte Interessen korrekt abgewogen, wie Berlins Regierender Wowereit meint? Von wegen!“, lauten die Kommentare im Kreis der BI Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V.. MATTHIAS SCHUBERT, Vorsitzender der BI, räumt zwar ein, dass die Leipziger Bundesrichter trotzdem die Erheblichkeit der unrichtigen Sachverhaltsermittlung für die Abwägung zum Planergänzungsbeschluss für Schönefeld in Frage stellen, allerdings nur für die Abwägung hinsichtlich der Betriebsregelung Nachtflugverbot. „Wir dürfen gespannt sein, ob diese Relativierung auch bei der in Leipzig noch anhängigen Prüfung der Standortentscheidung selbst genauso vorgenommen wird“. Jedenfalls habe die Brandenburger Landesregierung jetzt schwarz auf weiß bescheinigt bekommen, „dass sie Mist gebaut hat“, interpretieren die Aktivisten die Aussage der Richter. Es stimme eben nicht, dass bei der Planung von Schönefeld "alles nach Recht und Gesetz erfolgt sei", wie Ministerpräsident Platzeck am 4. November 2011 bei einer Besprechung in der Staatskanzlei gegenüber den Bürgermeistern und Initiativsprechern der Gemeinden Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf geäußert habe. Denn das BVerwG stellt ausdrücklich fest, dass die Planungsbehörde nicht von parallelen Abflugstrecken ausgehen durfte (Randnummer 155 des Urteils).


    MATTHIAS SCHUBERT meint, allein schon wegen dieses vom BVerwG festgestellten schwerwiegenden Fehlers, der – wäre er rechtzeitig aufgedeckt worden – dem von Anfang an hart umstrittenen Vorhaben endgültig den Garaus gemacht hätte, erwachse für die Politik eine moralische Verpflichtung gegenüber der von diesem Fehler betroffenen Bevölkerung, zu deren Schutz unverzüglich ein strenges Nachtflugverbot anzuordnen. Auch ein Nachtfluverbot von 22 bis 6 Uhr würde selbstverständlich vor dem BVerwG Bestand haben, ist sich SCHUBERT sicher (vgl. Randnummer 186 des Urteils und 199 mitte). Die Drehkreuzpläne müssten ebenfalls schleunigst in der Versenkung verschwinden. „Die Planfeststellung Schönefeld ist so grottenschlecht, dass sich solche Ausbaufantasien verbieten.“


    Kleinmachnow, den 17.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961

    Hallo an alle,


    der Bürgermeister von Blankenfelde - Mahlow Ortwin Baier hat eine gutachterliche Aussage von Herrn Professor Eberhardt Greiser zur Belastung der Menschen in unserer Gemeinde eingeholt. Das Fazit von Greiser:


    "Sowohl aus der Tabelle als auch aus den Abbildungen ergibt sich zweifelsfrei die erhebliche Belastung der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, die sich in gravierender Weise von der Belastung der Bevölkerung der südlichen Bezirke Berlins und der übrigen Gemeinden des Landes Brandenburg unterscheidet. Da die Belastung mit erhöhten Fluglärmpegeln gleichzeitig auch eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit, insbesondere in Bezug auf Krankheiten des Herzens und des Kreislaufs, Zuckerkrankheit und psychische Erkrankungen mit sich bringt, erscheint mir zum Schutze der Gesundheit der Bevölkerung ein politischer Handlungsbedarf gegeben."


    Schon jetzt sieht also Greiser die jetzige Situation des gebündelten Fluglärms über unserer Gemeinde als gesundheitsgefährend für uns alle hier an.


    Wie wir ja von Robert Nicolai wissen, sind derzeit ja nur 250 000 Flugbewegungen in die Betrachtungen einbezogen worden. Für eine noch höhere Zahl an Flugbewegungen ist an dieser Routenführung voraussichtlich nicht festzuhalten. Dann wird in einer großeren Auffächerung geflogen werden.


    Was mich persönlich gestern so erbost hat, ist die Antwort des UBA an Robert Nicolai, wir, die Bürger könnten uns ja wieder einmal ein richtiges Gutachten für die zu erreichenden 360 000 Flugbewegungen machen lassen und es selbst bezahlen.


    WIR, die Bürger bezahlen immer einfach für unsere Informationen und zweifach für unser Recht, weil die FBS ja Urteilen, die wir schon eingeholt haben, dann auch wieder zuwiderhandelt.


    Wir sollten uns diesen Flughafen einfach nicht gefallen lassen und nicht nachlassen mit gemeinsamem Protest, bis wir ihn los haben. Wir alle werden damit nicht gut leben können. Und wer sich nach der Verkündigung der Gefälligkeits-Routen zurückzieht aus den Aktionen, wird in spätestens drei bis fünf Jahren die Flugzeuge genauso über sich haben wie wir jetzt schon.


    Mit freundlichen Grüßen


    Sigrid Zentgraf-Gerlach
    Bürgerinitiative Mahlower Schriftstellerviertel (BIMS)
    Sophie-Mereau-Weg 4
    15831 Mahlow
    Tel.: 03379/375615
    Fax : 03379/375820
    Email: info@bi-mahlow.de
    Email: s-w.gerlach@t-online.de
    mobil: 0175/8566372
    sigrid.zentgraf-gerlach@epost.de

    Sehr geehrter Herr Nicolai,


    herzlichen Dank für Ihre E-Mail sowie für Ihre Anfrage. Sie stellen zutreffend fest, das unseren Analysen die Zahlen für 2012 zugrundeliegen. Was die Validität dieser Zahlen angeht, so haben wir diese als Datenerfassungssysteme von der DFS über das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung erhalten und uns die Richtigkeit der Prognose von dem Flughafen schriftlich bestätigen lassen. Wir sind daher davon überzeugt, dass die Zahlen hinsichtlich des zunächst zu erwartenden Flugbetriebes korrekt sind. Das trifft natürlich nur dann zu, wenn dann auch auf den festgelegten Flugrouten geflogen wird. Zu der in diesem Zusammenhang virulenten Frage der Einzelfreigaben haben wir uns auf den Seiten 93 und 94 unserer Stellungnahme dezidiert geäußert.


    Wir regen an, sich zwecks Klärung der wichtigen Frage, welche Lärmauswirkungen sich im Ausbaufall bei den dann prognostizierten 360.000 Flugbewegungen ergeben, an ein geeignetes Gutachterbüro zu wenden. Das Umweltbundesamt hat hierfür leider weder die finanziellen noch die personellen Kapazitäten.


    Mit freundlichem Gruß
    Im Auftrag

    René Weinandy
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    Dr. habil. R. Weinandy


    Umweltbundesamt
    Federal Environment Agency
    Fachgebiet I 3.3 Lärmminderung im Verkehr
    Section I 3.3 Traffic Noise Abatement


    Wörlitzer Platz 1
    D-06844 Dessau
    Phone: +49 (0)340 / 2103-6554
    Fax: +49 (0)340 / 2104-2576
    E-Mail: Rene.Weinandy@uba.de
    Steigen Sie ein: Das Umweltbundesamt - fr Mensch und Umwelt

    Lärmkarten des Umweltbundesamtes weisen nur Zustand bei Inbetriebnahme aus


    In dieser Woche wurde das lärmfachliche Gutachten des Umweltbundesamtes mit seiner Empfehlung, am „sehr stadtnahen“ Flughafen Schönefeld aus Gründen des Gesundheitsschutzes von 22 bis 6 Uhr den Betrieb einzustellen, veröffentlicht. Diese Empfehlung wird auch durch die Bürgerinitiative Schallschutz (BISS) Rangsdorf grundsätzlich begrüßt, so Initiativensprecher ROBERT NICOLAI.


    Es wird jedoch festgestellt, dass die Menschen in der Flughafenregion weiterhin nicht ausreichend über ihre zukünftigen Belastungen informiert werden.


    Dem UBA wurden vom Bundesamt für Flugsicherung (BAF) nur Datenerfassungssystem (DES)-Daten zur Verfügung gestellt, welche die Kapazität des Flughafens bei Inbetriebnahme und kurz danach abbilden.


    Zu diesen Daten zählen z.B. Flugzeugmuster, prognostizierte Verteilung der Bahnnutzung und die prognostizierte Anzahl der Flugbewegungen. Bei Inbetriebnahme und danach sind das aktuell ca. 250.000 Flugbewegungen pro Jahr.
    Die Brandenburger Landesregierung ist sich aber einer zu erwartenden, signifikanten Änderung dieser Daten sehr bewusst.


    Im Protokoll des Landes-Infrastruktur-Ausschusses bereits vom Sept 2011 auf Seite 34 steht:
    …" zur Frage nach dem Prognosehorizont … Es wird einen Flugzeugmix geben, also bestimmte Flugzeugmuster, die auf bestimmten Routen fliegen. Zur Zeit der Inbetriebnahme werden die sehr lauten und sehr schweren Flugzeuge noch nicht fliegen. Der Flughafenbetrieb beginnt mit den Flugzeugen, wie sie heute in Tegel und in Schönefeld üblicherweise eingesetzt werden…Das sind kleinere Flugzeuge, die auch nur geringere Maximalpegel erzeugen.
    …Die Häufigkeitsverteilung der Maximalpegel wird sich über die Jahre verändern. Am Anfang werden sie niedrig sein, aber in Zukunft, wenn die Pläne von Air Berlin zur Integration von Langstreckenflügen in Erfüllung gehen und größere, schwerere Flugzeuge starten und landen, wird die Häufigkeit höherer Pegel zunehmen."
    Quelle: http://www.parldok.brandenburg…ladoku//w5/apr/AIL/27.pdf


    Die bekanntermaßen planfestgestellte Kapazität liegt bei 360.000 Flugbewegungen pro Jahr. Auch die Lärmschutzgebiete wurden laut Planfeststellungs¬beschluss von 2004 auf der Grundlage von 360.000 Flugbewegungen ermittelt.
    Dass man von der Maximalkapazität Gebrauch machen will, ist bei allem, was bisher von den Landesregierungen zu hören war, anzunehmen. Und der Zeitpunkt, wann diese maximalen Zahlen erreicht werden, ist ebenfalls bekannt, nämlich 2016/2017 (MIL im Tagesspiegel vom 14.1.2012)


    Wenn nun Ministerpräsident Platzeck und Bürgermeister Wowereit um Akzeptanz des Flughafens bitten, dann sollten sie den Bürgern erst einmal erklären, was auf sie zukommt.


    Die dieser Pressemitteilung beigefügte Antwort des UBA empfiehlt die Verpflichtung eines externen Gutachters für die Berechnung der Lärmausbreitung bei 360.000 Flug¬bewegungen.
    Daraus werden mit Sicherheit neue, zusätzliche Flugrouten entstehen, die noch mehr Menschen ungeahnt mit Fluglärm belasten oder die Belastungen der aktuell vorgeschlagenen Routen werden sich noch signifikant erhöhen. Ganz abgesehen von der Unmöglichkeit, Fluglärm¬verschonung zu versprechen, wenn Flugzeuge bei spätestens 5.000 Fuß freigegeben werden.


    In einem Brief von Flughafenchef Schwarz an die Bürgerinitiative steht z.B.: …“ ist nicht damit zu rechnen, dass Teile von Rangsdorf bereits jetzt in die Schutzzonen fallen“
    Aus diesem Grund ist es dringend geboten, fehlende Transparenz sofort wiederherzustellen und die maximal möglichen Belastungen aufzuzeigen.
    Ein weiterer Schritt muss es sein, ähnlich wie es Ministerpräsident Bouffier in Frankfurt erwägt, die technisch machbare Kapazität nicht auszunutzen und freiwillige Selbstbeschränkungen einzuführen.


    Robert Nicolai
    Vorsitzender der Bürgerinitiative Schallschutz (BISS) Rangsdorf e.V.
    Fontaneplatz 5
    15834 Rangsdorf
    Tel: 01578-2213072


    Quellen:
    Tagesspiegel: MIL u.a. zum Zeitpunkt der maximalen Kapazität
    Lärmschutz am BER: Ministerium fordert niedrigere Grenzwerte - Berlin - Tagesspiegel
    Gutachten des Umweltbundesamtes (UBA):
    Publikationen - Mediendatenbank
    HR Online: Bouffier will Flughafen nicht auslasten
    Fluglärm-Streit: Bouffier will Flughafen nicht auslasten | Nachrichten | Hessischer Rundfunk | hr-online.de
    Protokell des Landes-Infrastrukturausschusses:
    http://www.parldok.brandenburg…ladoku//w5/apr/AIL/27.pdf

    Es ist schon seltsam mit unserer politischen Klasse.
    Da wird ein Flughafen ohne Sinn und Verstand viel zu nah an der Metropole Berlin gebaut, obwohl jeder wissen musste, dass es nicht gutgehen kann.
    Da wird getrickst, gelogen und verheimlicht. Der Bürger reibt sich, nach bekannt werden der Wahrheit, die Augen. Alles was ans Licht kommt wird immer nach bewährter Salamitaktik freigegeben.
    Nun ein neuer Höhepunkt. Das UBA hat ein neues Lärmgutachten erstellt und will es der Öffentlichkeit vorstellen. Im Gutachten sind Tatsachen, die der Politik und der Luftfahrtlobby nicht in den Kram passen.


    Und nun wird gewulft! ( wir wissen nicht, ob mit Krieg gedroht wurde, wundern würde es uns allerdings nicht .)


    Es wird massiv verhindert, dass für den Flughafen und deren Besitzer (Bund und Länder) unbequeme Tatsachen und Forderungen vom Amts wegen die Öffentlichkeit „beunruhigen“. Es wird kaltschnäuzig im Interview behauptet, das geht das UBA alles nichts an – basta.
    Das UBA bekommt einen Maulkorb umgehangen und damit meint man das Thema im Griff zu haben.
    Dem ist nicht so.
    Es ist vorsätzliche Körperverletzung diesen Flughafen an diesem Standort in Betrieb zu nehmen.
    Am 21.Januar startet die erste Grossdemo gegen den Fluglärm und den unabsehbaren Folgen für die Betroffenen.
    Der Schwerpunkt dieser Demo ist angesichts der neuesten Ereignisse klar. Es gilt unmissverständlich klar zu machen, dass mit dem Leben und der Gesundheit breiter Bevölkerungsschichten nicht in der arroganten Art und Weise umgegangen werden kann wie Sie sich uns jetzt aktuell darstellt.
    Wir fordern die sofortige Veröffentlichung des Gutachtens – und zwar ohne „Bereinigungen“ durch Ramsauers Beamtenschar.


    Info – Büro Fluglärm e.V.
    V.i.S.d.P
    Werner Gerhardt, Bahnhofstrasse 48
    12305 Berlin
    Tel:030/ 74302373
    Mail: info@gegen-fluglaerm.de
    Homepage: http://www.gegen-fluglärm.de

    – die Lärmbewertung ist umgehend der Fluglärmkommission zugänglich zu machen!


    Die Bürgerinitiative »Stahnsdorf gegen Fluglärm« nimmt mit großer Verwunderung und starkem Befremden die überraschende Absage der Pressekonferenz des Umweltbundesamtes (UBA) am Vorabend der offiziellen Vorstellung der Lärmbewertung für den Flughafen Berlin Brandenburg »Willy Brandt« (BER) zur Kenntnis. Gleichzeitig fordert der Sprecher der Bürgerinitiativen, Wolfgang Brenneis, die Lärmbewertung umgehend der Fluglärmkommission zugänglich zu machen!


    Die bereits im Vorfeld aus der Presse zu entnehmenden Bewertungen des Umweltbundesamtes werden - unabhängig von der offiziellen Vorstellung - grundsätzlich positiv beurteilt.
    »Das Gutachten bestätige und untermauere sowohl die Forderungen der Bürgerinitiativen als auch die Aussagen und Vorschläge des brandenburgischen Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) sowie der brandenburgischen Landesregierung «, so Brenneis.


    Die brandenburgische Landesregierung hatte über das MUGV die als „Route 7“ bezeichnete südliche Umfliegung Berlins und Potsdams in die Fluglärmkommission eingebracht, die mit der später in der Fluglärmkommission mehrheitlich als Vorzugsvariante „Route 8“ - „außen rum statt oben drüber“ beschlossenen Route bei Starts in Westrichtung mit Zielen im Norden, Nordosten und Osten, nahezu identisch ist.


    »Wir werten die Inhalte des UBA-Gutachtens als Bestätigung unserer bisherigen Aussagen. Die lärmfachliche Stellungnahme des Umweltbundesamtes ist eine nicht ignorierbare Unterstützung unserer Forderung, keine konzentrierten Flugrouten aus rein wirtschaftlichen Gründen über bevölkerungsreiche Siedlungsräume und Naherholungsgebiete zu legen, wenn diese über nahezu unbesiedelte Gebiete geführt werden können« sagte der Sprecher der Bürgerinitiative »Stahnsdorf gegen Fluglärm«, Wolfgang Brenneis, am Vorabend der geplanten Pressekonferenz.


    »Wir fordern die brandenburgische Landesregierung daher auf, die Umsetzung der Aussagen des Umweltbundesamtes beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) einzufordern und voranzutreiben. Die Landesregierung hat jetzt die Chance, die Versprechungen, die der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck auf der Großdemonstration in Stahnsdorf am 20. November 2010 vor mehr als 8.500 Menschen abgegeben hat, umzusetzen und verloren gegangenes Vertrauen in der Bevölkerung zurückzugewinnen«, so Brenneis weiter.


    Dies bedeutet, dass bei Starts in Westrichtung mit Zielen im Norden, Nordosten und Osten, nach einem konsequent und ausnahmslos geraden Verlauf der Abflüge eine Flugfreigabe erst hinter dem Berliner Autobahnring und nicht vorher erteilt werden dürfe. »Das Ausfliegen der „Route 8“, d.h. „außen rum statt oben drüber“, ist unabdingbar, alles andere wäre eine Verschleierung der Realität und führe wiederum zu einer vermeidbaren Belastung für die betroffene Bevölkerung«, hält Brenneis den Standpunkt der Bürgerinitiative unmissverständlich fest.


    Unverständnis äußerte er über die Meldung, das UBA würde in der Nachtzeit Flüge über die NOOST-Route und damit über Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Wannsee für möglich halten. »Das passt so gar nicht zu der sonstigen Berichterstattung und ist auch inhaltlich nicht nachvollziehbar«, meinte Brenneis. »Spricht doch das UBA selbst davon, dass gerade nächtlicher Fluglärm der Gesundheit - in diesem bevölkerungs- und kinderreichen Gebiet - schade, was wissenschaftlich eindeutig belegt sei«, so Brenneis weiter.
    Ein konsequentes Nachtflugverbot an einem derart stadtnahen Flughafen wie dem BER ist unumgänglich. Insofern fordern wir die brandenburgische Landesregierung nochmals auf, planergänzend tätig zu werden und zwar jetzt – also vor und nicht erst nach Inbetriebnahme des Flughafens.


    Eine Nichtberücksichtigung der Bewertungen des Umweltbundesamtes und damit auch des mehrheitlichen Votums der Fluglärmkommission würde bei einer möglichen gerichtlichen Überprüfung vor den Verwaltungsgerichten mit Sicherheit eine nicht zu unterschätzende Relevanz haben.


    Bürgerinitiative »Stahnsdorf gegen Fluglärm«
    Die Sprecher
    Wolfgang Brenneis • Christine Dunkel • Klaus Eichkorn

    Auf Druck aus der Bundesregierung muss das Umweltbundesamt seine für Dienstag im Hause der Bundespressekonferenz angekündigte Gutachten-Präsentation über die künftigen Lärmbelastungen durch den Hauptstadtflughafen „Willy Brandt“ in Schönefeld absagen. „Ein solcher Maulkorb passt wie die Faust aufs Auge zu den aktuellen Hauptstadt-Diskussionen über Pressefreiheit, Transparenz und Offenheit,“ zeigt sich der Vorsitzende der Bürgerinitiative Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V., MATTHIAS SCHUBERT, geradezu entsetzt. Das Drama der Entwicklung dieses Flughafens, das von vielen nach mühsamer Akteneinsicht zum Raumordnungsverfahren und zur Planfeststellung als mit Lug und Trug durchsetzt angesehen werde, erfahre mit dem Verbot der Gutachtenveröffentlichung eine neue Steigerung.


    Der Vorgang offenbare, wie groß die Angst des Staates als alleiniger Eigentümer des neuen Hauptstadtflughafens ist, dass durch die Untersuchungen seiner Bundesoberhörde die Befürchtungen der Anrainer über die Verlärmung von über 1 Million Menschen in Berlin und Brandenburg als zutreffend bestätigt werden. Deshalb werde die Zensur-Notbremse gezogen. Ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr, das das Umweltbundesamt in seinem Gutachten untermauern und bundesweit zur Einführung fordern wolle, passe dem Bund, dem Land Berlin und dem Land
    Brandenburg nicht ins Konzept - koste es, was es wolle. Dabei müsse inzwischen jedem klar sein: “Ein Staat, der heutzutage noch einen Großflughafen in den suburbanen Raum einer Metropolregion implantiert, versündigt sich an den Menschen, die dort leben,“ hält SCHUBERTS Kleinmachnower Sprecherkollege MICHAEL LIPPOLDT fest. „Und die Machenschaften, die die Presse beim Monster-Projekt Schönefeld mittlerweile ebenfalls aufgedeckt habe, weisen auf eklatantes Staatsversagen hin und unterhöhlen so die Grundfesten unseres demokratischen Systems.“


    Kleinmachnow, den 9.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961

    Genilke: Landesregierung muss Bürger vor Lärm schützen
    Nach aktuellen Zahlen der Landesregierung sind erst 754 von insgesamt 25.500 vom Lärm betroffene Haushalte rund um den Flughafen Berlin-Brandenburg gegen den zukünftigen Flugzeuglärm geschützt. Die Flughafengesellschaft ist verpflichtet, Schallschutzmaßnahmen für die betroffenen Anwohner des Flughafens Berlin Brandenburg vor Beginn des Flugbetriebes fertig zu stellen.
    CDU-Verkehrspolitiker Rainer Genilke im Landtag Brandenburg sagt:
    „Knapp 50.000 betroffene Bürger ohne notwendige Schallschutzmaßnahmen fragen sich, wie sie zum Start des Flughafens in fünf Monaten aufgrund des Fluglärms ungestört in ihren Wohnungen und Häusern leben können. Von der letzten linken Landesregierung erhalten sie keine kompetenten Antworten und werden trotz anders lautender Ankündigungen mit ihren Problemen alleine gelassen.
    Die aktuellen Zahlen legen offen, dass die Flughafengesellschaft und die Landesregierung ein massives Problem bei der Umsetzung des Schallschutzprogramms am BER haben. Im Sommer 2011 waren 428 Haushalte mit Schutzmaßnahmen ausgestattet. Heute sind es gerade einmal nur knapp 300 mehr. Unsere Forderung nach einer Lärmrente für nicht fristgemäß umgesetzten Schallschutz ist daher aktueller denn je. Viel zu viele betroffenen Anwohner werden unverschuldet zum Start des Flughafens BER voraussichtlich keinen Schallschutz erhalten und müssen dafür entschädigt werden.
    Wie jüngst von uns gefordert, muss die letzte linke Landesregierung für alle Härtefälle eine neutrale Koordinierungsstelle schaffen, um den Betroffenen einen kompetenten Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Sie kann die Betroffenen beraten und die verklausulierten Verträge zur Kostenerstattung erläutern.
    Zum Hintergrund
    Aus der Antwort der Landesregierung:
    Anzahl der formlosen Anträge 1 Jahr vor Inbetriebnahme: 16.168
    Stand der Umsetzung Anfang November 2011:
    - vorliegende formlose Anträge für 16.364 Wohneinheiten (WE)
    - bearbeitbare formelle Anträge für 14.069 WE
    - erstellte Kostenerstattungsvereinbarungen für 11.345 WE
    - beauftragte Bauausführungen (sofern vom Eigentümer gemeldet) für ca. 900 WE
    - Vorgang abgeschlossen für 754 WE
    -------------------------------------
    Kathrin Störzner
    Pressesprecherin
    Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
    CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg
    Am Havelblick 8
    14473 Potsdam


    Tel.: 0331 966-1448
    Mobil: 0163 6366632
    Fax: 0331 966-1407
    Mail: pressesprecher@cdu-fraktion.brandenburg.de
    Start - Die CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg

    Erhebliche Lärmbelastungen sagt das Umweltbundesamt nach einem umfangreichen Bericht in der Märkischen Allgemeinen Zeitung für die Anrainer des künftigen Berliner Haupstadtflughafens in Schönefeld voraus. „Das ist die böse Folge der falschen Standortentscheidung,“ erklärt MATTHIAS SCHUBERT, Vorsitzender der Kleinmachnower Bürgerinitiative, die seit mehr als fünfzehn Monaten gemeinsam mit vielen anderen buchstäblich auf den Barrikaden steht. „Jetzt sollen die betroffenen Menschen für das Übel büßen, das die Politik angerichtet hat. Ein ungeheuerlicher Vorgang.“ Der Hoffnungsanker, den die Region in der Funktion und Position des Umweltbundesamtes (UBA) gesehen habe, sei ganz offensichtlich nicht mächtig genug, das drohende Drama zu verhindern. Das eigene Eingeständnis der Behörde, es könne den „Zielkonflikt“ nicht lösen, dokumentiere das Versagen des Gesetzgebers, der der Wirtschaftlichkeit von Flughäfen Vorrang vor der Würde des Menschen und dessen körperlicher Unversehrtheit eingeräumt hat. Die Benehmensregelung für die Mitwirkung des Umweltbundesamts sei in ihrer Wirkung kaum mehr als ein politisches Feigenblatt.


    Wenn die Pressekonferenz des UBA am kommenden Dienstag die Presseberichte von diesem Wochenende bestätigt, ändern die UBA-Vorschläge an der Fluglärmbedrohung für Kleinmachnow nichts. „Wir vermissen die klare Forderung, dass bei Westabflügen von der Nordbahn geradeaus außerhalb das Autobahnrings bis zum Autobahndreick Werder geflogen werden muss, und dass ein Abdrehen Richtung Norden, Nordosten, Osten und Süden vor Erreichen dieses Punktes nicht in Frage kommt,“ hält SCHUBERT kategorisch fest. Dass dagegen die NOOSTRoute, die über Kleinmachnow führt, ausgerechnet nachts vom UBA frei gegeben wird, stoße auf absolutes Unverständnis.


    Für sehr hilfreich empfindet die BI Kleinmachnow das klare UBA-Plädoyer für ein generelles Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr. „Für uns ist das Ansporn, dazu mit einem Volksbegehren die zweite Stufe der Volksgesetzgebung einzuleiten, nachdem der Brandenburgische Landtag am 16.12.2011 die Volksinitiative gegen Nachtflüge in Schönefeld abgeschmettert hat,“ hält SCHUBERT fest.


    Kleinmachnow, den 7.1.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961

    Getreu dem Motto „Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt“ nimmt die BI „Unser Großbeeren“ an der ersten Großdemonstration „Drehkreuz Schönefeld – Falscher Standort Neuplanung sofort“ im Jahr 2012 in Berlin teil. Gestartet wird vom Bahnhof Friedrichstrasse. Ziel der Demonstration mit weiteren Kundgebungen ist der Gendarmenmarkt. Wir treffen uns am 21. Januar 2012 um 12.30 Uhr auf dem KIK Parkplatz, Berliner Strasse 96 a, 14979 Großbeeren, um von dort aus gemeinsam nach Berlin zu fahren. Und die Demonstration ist eine ganz bedeutende für alle Beteiligten, sollen doch am 26. Januar 2012 die Flugrouten durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) abschließend festgeschrieben werden. Deshalb ist es für alle betroffenen Gemeinden immens wichtig, dass zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an der Demonstration teilnehmen und ihren Unmut öffentlich Kund tun.
    Den Flughafengegnern wird das von Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) heute in Teilaspekten erschiene Fluglärm- Gutachten - die komplette Veröffentlichung ist für die kommende Woche geplant - zusätzlichen Rückenwind verleihen.
    In diesem fällt das Urteil über die von offizieller Seite gegenwärtig geplanten Flugrouten und bis dato umgesetzten Lärmschutzmassnahmen eher ernüchternd aus.


    Die Forderungen der UBA umfassen demnach im Kern:
    (1) Die Befürwortung eines generellen Nachtflugverbotes am Flughafen Willy Brandt in der Zeit von 22.00- 06.00 Uhr,
    (2) Veränderte Flugrouten sowie
    (3) Umfassende Lärmschutzmassnahmen.


    Da die Flugrouten im Benehmen mit der UBA erlassen werden sollen, führen die Forderungen im Fluglärm- Gutachten zu weiteren Hausaufgaben und Nachbesserungsarbeiten für die BAF und DFS. Inwieweit diese noch bis zum 26. Januar 2012 eingepflegt werden können, wird sich zeigen lassen. Unsere BI wird diesen Vorgang in jedem Fall genau verfolgen.
    Wir nehmen die Botschaften der UBA sehr gerne mit auf, denn sie zeigen uns deutlich, dass wir mit unseren mehrfach proklamierten Zielen – Kein Drehkreuz und kein Nachtflug- gar nicht so falsch liegen, so Jürgen Kath, BI „Unser Großbeeren“.
    Deshalb möchten wir Sie abschließend noch einmal dazu aufrufen zahlreich an der Demonstration teilzunehmen.
    Lassen Sie es nicht zu, dass ihre Lebensqualität und Gesundheit, mit Füssen getreten wird.

    BER(BBI)-Logik der Regierenden:
    Flughafenmotorik als Rechtfertigung für Anwohnerbelastungen


    Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat nach einem Bericht der Berliner Zeitung vom 20.12.2011 den Großflughafen BER in Schönefeld – der nach der Planfeststellungsgenehmigung gar kein Großflughafen sein dürfte - gegen Proteste auch aus seiner eigenen Partei verteidigt. Der Flughafen werde in der Region eine „wirtschaftliche Motorik“ entfalten, die Belastungen für die Anwohner rechtfertige, hat Platzeck dem Bericht zufolge am Montag in Potsdam erklärt.


    Für den Sprecher der Kleinmachnower Bürgerinitiative gegen Flugrouten MICHAEL LIPPOLDT spricht aus solchen Worten eine abartige Logik. „Hier wird eine Region für die nächsten hundert Jahre verhunzt. Kinder werden in ihrer natürlichen Entwickung und Entfaltung durch Lärm und Abgase beeinträchtigt und geschädigt. Gesundheit und Lebensqualität von mehr als einer Million Menschen werden dem ,goldenen Kalb der wirtschaftlichen Motorik’ dargeboten!“ Dabei hätte der Paukenschlag, der mit dem Auszug des ehrlichen und aufrechten Abgeordneten und Arztes Christoph Schulze aus der SPD-Fraktion des Landtags überall im Land zu hören war, auch in der Parteiführung ein Innehalten geboten. „Doch der Parteichef begreift immer noch nicht“. Er setze mit seiner Rangfolge Wirtschaft vor Unversehrtheit des Lebens noch einen drauf. Der Flughafen am falschen Standort werde dadurch nicht gedeihen, Politikverdrossenheit statt dessen schon. „Frankfurt lässt bereits grüßen.“


    Kleinmachnow, den 20.12..2011
    V.i.S.d.P.: Michael Lippoldt Tel.: 01577 / 3161715

    Hat die Stimme des Bürgers überhaupt kein Gewicht mehr- Landtag in Brandenburg versteckt sich hinter dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur Nachtflugregelung am Flughafen Berlin – Brandenburg (BER) vom 13. Oktober 2011 und lehnt die erste Stufe der Volksinitiative für ein striktes Nachtflugverbot ab.


    Die Damen und Herren Politiker des Landes Brandenburg haben am 16. Dezember 2011 Mal wieder eine Chance verstreichen lassen sich klar zu positionieren für die Lebensqualität und Gesundheit von mehreren hunderttausend Menschen einzusetzen. Immerhin hatten in jüngster Vergangenheit knapp 40.000 Bürgerinnen und Bürger im Land Brandenburg für ein absolutes und striktes Nachtflugverbot zwischen 22.00- 06.00 Uhr durch ihre Unterschrift votiert.
    Am 16. Dezember 2011 hat der Landtag Brandenburg die Volksinitiative nach Artikel 76 der Verfassung des Landes Brandenburg "Für eine Änderung des § 19 Absatz 11 des Landesentwicklungsprogramms zur Durchsetzung eines landesplanerischen Nachtflugverbotes am Flughafen Berlin Brandenburg International (BER)!" abgelehnt.


    Seitens der Politik weiß man um die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger und versucht deshalb durch eine Optimierung des Betriebsregimes; hierzu zählen unter anderem Maßnahmen, wie die Aufstockung der Fluglotsen, Optimierung der Betriebsabläufe auf den Bahnen, Vermeidung von Doppelbelastungen durch An- und Abflüge, eine Lärmminderung herbeizuführen. Ein Gesundheitsmonitoring bei Kindern solle ebenfalls durchgeführt werden.


    Diese Maßnahmen sind richtig und werden von unserer Seite auch begrüßt, da dadurch zumindest tagsüber eine Lärmreduzierung eintreten kann, so Lars Lempio.


    Nur was bringen zahlreiche Gutachten; die Vergangenheit hat es mehrfach gezeigt, die mehrere Tausend Euros verschlingen, wenn man die Empfehlungen der hoch Dekorierten nicht annimmt bzw. sofort ein Gegengutachten erstellt, welches die Aussagen des anderen in den Schatten stellen soll.
    Sieht so Konsensfindung aus? Nein.


    Die Aussage auf eine dritte Start- und Landebahn am BER weiterhin verzichten zu wollen, mit der Betonung, dass es sich dabei nur um die Position Brandenburgs halte, wohl wissend, dass diese in Berlin und im Bund, als die beiden anderen Hauptakteure, jedoch anders ausfallen könnte und es somit doch irgendwann zum Bau einer weiteren Bahn kommen könnte, beruhigt den mit der Materie Vertrauten keineswegs und lädt die Verantwortlichen sogleich zu einer Abwehrschlacht ein. Offensives Vorgehen sieht anders aus.


    Unsere Damen und Herren Volksvertreter im Land Brandenburg sollten jetzt damit anfangen, in Berlin und im Bund für einen Verzicht auf eine dritte Start- und Landebahn, intensiv zu werben. So lässt sich verlorenes Vertrauen in die Politik unter Umständen wieder zurückgewinnen.


    Zusammengefasst lässt sich Mal wieder festhalten, dass wieder viel geredet und debattiert worden ist und eine allgemeine Beweihreicherung statt gefunden hat. Farbe bekennen sieht aber deutlich anders aus.
    Sichtbare Taten, wie die Optimierung des Betriebsregimes am BER und die Umsetzung der passiven Schallschutzmassnahmen, um nur einige zu nennen, müssen zeitnah erfolgen, bedenke man, dass der Flughafen in Schönefeld in einem halben Jahr an Netz gehen soll.


    Eines steht zumindest für uns fest. Wir werden uns mit den angeordneten fünf Stunden Schlaf nicht zufrieden geben.


    Wir werden im Rahmen der Volksinitiative mit der Stufe zwei, dem so genannten Volksbegehren, alles daran setzen, die geforderten 80.000 Unterschriften zu erlangen, damit sich im Anschluss der Landtag in Brandenburg erneut mit der unmenschlichen und gesundheitsschädigenden Nachtflugregelung am BER auseinandersetzen muss.
    Weiterhin werden wir mit viel Tatkraft den Protest auf der Strasse durch Großdemonstrationen an den Standorten Berlin und Schönefeld weiter intensivieren. Werte Bürgerinnen und Bürger, genießen Sie die Ruhe vor dem Sturm.
    Mit Inbetriebnahme des BER am 3. Juni 2012 wird es mit dieser Leider Gottes endgültig vorbei sein.


    Weitere Details zum Volksbegehren und zu Großdemonstrationen entnehmen Sie bitte unsere Homepage unter http://www.unser-großbeeren.de .

    LANDTAGSVOTUM SCHÜRT EMPÖRUNG UND ZORN


    Mit seiner Entscheidung am 16.12.2011, die Volksinitiative zur Durchsetzung eines strengen Nachtflugverbots am künftigen Hauptstadtflughafen “Willy Brandt” in Schönefeld abzulehnen, hat der Landtag in Potsdam eine ganze Region mit mehr als einer Million Einwohnern vor den Kopf gestoßen. Die Beschlussempfehlungen des Hauptausschusses für das Plenum wie auch die Protokolle der verantwortlichen Ausschüsse lesen sich wie eine Anleitung zur Politikverdrossenheit. In 15 Monaten lebhaftesten Protests der von der Standort-Fehlentscheidung betroffenen Menschen scheint das Parlament in seiner Mehrheit nichts dazugelernt zu haben.


    MATTHIAS SCHUBERT, Brandenburgischer Sprecher des neuen großen “Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg” macht aus seiner Enttäuschung über die kategorische Ablehnung keinen Hehl. “Hier haben sich Abgeordnete noch nicht einmal die Mühe gemacht, nach einer stichhaltigen Begründung für ihr Verdikt zu suchen.” Man verschanze sich hinter dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 13.Oktober 2011 zum Nachtflug in Schönefeld, das bis zu mehr als 103 Flüge pro Nacht zulasse. Dabei liege es in der Hand des Parlaments selbst, dem Schutz der betroffenen Menschen sehr viel entschiedener Rechnung zu tragen, als dies die Bundesrichter in einem Verwaltungsstreitverfahren vermögen. Völlig hilflos mute schließlich der Versuch an, die Menschen um den Flughafen Schönefeld dadurch beschwichtigen zu wollen, dass “sowohl aus gesundheitspolitischen Erwägungen als auch aus wirtschaftlichen Erwägungen und zur Vermeidung von Wettberbsverzerrungen ein kosequentes Nachtflugvebrot in dicht besiedelten Gebieten bundesweit einheitlich geregelt werden sollte.” Das grenze an Selbstaufgabe eines Landesparlaments, heißt es im Kreise der ABB-Mitglieder. Schließlich seien die Parlamentarier auch in Brandenburg auf eine Verfassung vereidigt, die den Schutz des Menschen, seiner Würde und die Unversehrtheit seines Lebens garantiere. Diese Grundrechte dürfe niemand einer rechtswidrigen Planfeststellung, wie im Falle des Standorts Schönefeld, unterordnen.


    “Unser Weg in Brandenburg führt jetzt direkt zum Volksbegehren,” kündigt SCHUBERT an. Er erwarte jedoch, dass der Landtag bei der Beschlussfassung über Änderungen im Volksabstimmungsgesetz Ende Januar nächsten Jahres die dort geplanten Erleichterungen für die Volksgesetzgebung auch für das Volksbegehren zum Nachtflugverbot zulasse.


    Kleinmachnow, den 16.12.2011
    V.i.S.d.P.: Matthias Schubert, Tel.: 0151 40133961
    Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg
    c/o wegmitflugrouten@Kleinmachnow.de

    Am 29.11.2011 stellte Herr Barthel, Vorsitzender der SPD Großbeeren und Kreistagsmitglied im Landkreis Teltow- Fläming (TF) die Position der SPD zum Flughafen Berlin- Brandenburg (BER) dar. Im Zentrum seines 30 Minuten Vortages stand der so genannte 30 Punkte Plan „Den betroffenen Menschen helfen“, beschlossen durch den Kreistag TF am 14.09.2009 sowie das Positionspapier vom Landesparteitag der SPD vom 5.11.2011 in Falkenberg „Die Chancen des Flughafens BER nutzen, die betroffenen Menschen
    entlasten“.
    Wesentliche Ergebnisse aus erstgenanntem Papier sind die Installierung einer Lärmmeßstation in der Gemeinde, die für 4 Wochen Fluglärm dokumentieren soll. Diese Messung kostet ca. 11.000 €. Eine Messstation soll in Diedersdorf, als schwerstbetroffener Ortseil der Gemeinde, fest installiert werden. Eine weitere Messung ist an einem noch fest zu legendem Punkt innerhalb Gemeinde Großbeeren vorgesehen.
    Ähnliches ist innerhalb der Gemeinde mit einer Luft-,Schadstoff- und Feinstaubmessstation geplant. Ein genauer Zeitraum für die Messungen liegt gegenwärtig noch nicht vor.
    Weiterhin soll ein Gesundheitsmonitoring nach Frankfurter Vorbild bei Kindern und Jugendlichen im Umfeld des BER durchgeführt werden. Damit wäre auch die Gemeinde Großbeeren angesprochen. Wie dieses Monitoring im Einzelnen von statten gehen soll, konnte gestern Abend nicht abschließend geklärt werden.
    Weitere Maßnahmen, wie unter anderem eine befristete Installation von Flugüberwachungssystemen, die vornehmlich die Einhaltung der Flugrouten monitoren, Lärmminderungspläne, die die Ganzheitlichkeit des Lärms (Schiene, Luft und Strasse) beschreiben und eine Optimierung des Betriebregimes am BER sollen folgen.


    Welche Rückschlüsse aus den Ergebnissen der verschiedenen Messverfahren gezogen werden können und welche Einflussmöglichkeiten sich daraus auf die Entscheidungsträger ergeben, muss abgewartet werden. Aus unserer Sicht sind es jedoch die richtigen Schritte, um den Druck auf die Verantwortlichen weiter zu erhöhen.


    In der abschließenden Diskussion wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet. Letztgenannte sind jedoch marginal, so dass einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit; haben wir doch alle das gemeinsame Ziel ein internationales Drehkreuz, verbunden mit einer oder weiteren Startbahnen am BER zu verhindern, grundsätzlich nichts im Wege steht.


    In diesem Zusammenhang möchten wir uns noch einmal bei Herrn Barthel für die offenen und direkten Worte am gestrigen Abend bedanken. Weitere Gespräche werden zeitnah folgen - ein regelmäßiger Informationsaustausch, den wir sehr begrüßen, ist somit sichergestellt.

    Aus der Mailingliste vom 24.11.11 der Piraten


    Von den Politikern wurden die Berliner und Brandenburger hinsichtlich des Großflughafens BBI und seiner angeblichen Vorteile doch nur für dumm verkauft. Die von den Politikern behauptete, angebliche Entlastung der Menschen von Fluglärm durch einen neuen Flughafen erweist sich immer mehr als Märchen, denn auch in Brandenburg und dem südlichen Berlin ist keine menschenleere "Pampa", wie die jetzige Vielzahl von Demonstrationen gegen Flugrouten zeigen.


    Es hätte also keinen Grund gegeben, die wirtschaftlichen Vorteile Berlins aus den bisherigen Berliner Flughäfen ganz an ein anderes Bundesland (nach Brandenburg) abzugeben, wenn der Fluglärm sowieso nur auf die Menschen anderer Gemeinden und Gebiete verlagert wird. Die Milliarden für den Bau eines neuen Flughafens hätten die Berliner und Brandenburger Politiker lieber für die Förderung der Forschung zur Verringerung der Lärmemissionen bei Flugzeugen verwenden sollen; für geräuscharme Flugzeuge, bzw. Triebwerke ist nämlich weltweit ein Bedarf.


    Bei den Flughäfen Tempelhof und Tegel (als Gewerbebetriebe) und aller dort ansässigen Unternehmen flossen bzw. fließen (noch) die Steuereinnahmen aus Grundsteuer, Gewerbesteuer und der Länderanteil der Mehrwertsteuer in die Berliner Landeskasse, weil Berlin außer einem Bundesland auch eine einzige Gesamtgemeinde ist.
    Dagegen gehen die Grundsteuer und die Gewerbesteuer des BBI und aller aus Berlin dorthin verlagerten Unternehmen an die Gemeinde Schönefeld in Brandenburg, der Länderanteil der Mehrwertsteuer aller Unternehmen (aus ihren betrieblichen Umsätzen) am BBI geht an das Bundesland Brandenburg.
    Der Senat vernichtet mit der Stillegung von Tegel somit voll funktionsfähige Infrastrukturen mit bisher hervorragenden Gewinnen und Steuereinnahmen. Mit der jetzt praktizierten Flughafen-Politik können die Kassen Berlins und der Bezirke aber nur noch leerer werden. Ich habe vom bisherigen Senat nicht ein Wort darüber gehört, wie hoch die Steuerausfälle vom Flughafen Tegel und aller dortigen Betriebe sein werden und wie diese kompensiert werden sollen.


    Die angebliche Schaffung von 40.000 neuen Arbeitsplätzen durch den BBI ist auch nur ein Märchen der Politik, denn vorrangig werden erst einmal Arbeitsplätze zusammen mit den Unternehmen aus Berlin nach Brandenburg verlagert, wenn Tegel auch noch geschlossen wird. Und eine Verlagerung von Arbeitsplätzen sind keine neuen Arbeitsplätze. Von neuen Arbeitsplätzen am BBI würde Berlin sowieso nur dann profitieren, wenn die Arbeitnehmer aus Berlin kommen. Brandenburger, die am BBI eingestellt werden, zahlen ihre Einkommensteuer in Brandenburg und haben damit keine einkommensteuerliche Bedeutung für Berlin. Inzwischen wird auch noch bekannt, daß viele Arbeitnehmer vom Flughafen Tegel, die später am BBI arbeiten, dort sogar einige Tausend Euro im Jahr weniger verdienen, weil sie dann in die "Tarifgruppe Ost" wechseln. Das ist nicht nur für diese Arbeitnehmer ein erheblicher Nachteil, sondern auch wieder für Berlin, denn wer weniger verdient, zahlt weniger Einkommensteuer und kann weniger Geld ausgeben, was weniger Einnahmen beim Handel und für Berlin wiederum weniger Steuereinnahmen bedeutet.


    Wie konzeptlos die Berliner Politiker sind, hat sich bereits bei der Nachnutzung des Flughafen Tempelhof gezeigt. Das Gelände des Flughafen Tempelhof hat seit seiner Schließung dem Land Berlin jetzt schon ca. 135 Mio. Euro Verluste "beschert". Die dort geplante Landesbibliothek soll den Senat noch einmal 270 Mio.
    Euro kosten. Die geplante "Tegeler Stadtheide" verspricht wohl auch keine zukünftigen Steuereinnahmen dieses Areal. Mit dieser Politik soll bis 2016 ein ausgeglichener Haushalt (ohne neue Schulden) möglich sein ?


    Die Einnahme-Verluste und Steuerausfälle für Berlin werden nach der Schließung von Tegel über Jahrzehnte hinweg noch weitaus größer sein, denn gerade der Flughafen Tegel war bisher der größte Gewinnbringer der Flughafen-Gesellschaft und zusammen mit den anderen Unternehmen am Flughafen ein wichtiger Steuerzahler Berlins. Die Berliner Flughäfen waren seit 2007 (ohne die BBI Investitionen) sogar schuldenfrei. Statt die Gewinne der bisherigen Flughäfen besser zum Schuldenabbau Berlins zu verwenden, beteiligten sich die Berliner Politiker lieber an neuen Milliarden-Schulden mit dem BBI, denn private Investoren waren nicht so blöd, in einen Flughafenbau zu investieren, der auf absehbare Zeit keine Rentabilität erkennen läßt.


    In einem Film des RBB (Rundfunk Berlin-Brandenburg) vom 24.5.11 wurden die Kosten für den BBI inzwischen auf 4,5 Milliarden Euro beziffert, bei der Planung wurde den Bürgern aber vorgegaukelt, die Kosten für den Flughafen BBI würden bei "lediglich" 1,8 Milliarden Euro liegen und auf dieser Basis lagen seinerzeit auch die Rentabilitätsberechnungen. Aufgrund der explodierten Milliarden-Investitionen und der hohen Schuldenaufnahme für den BBI und den daraus resultierenden hohen steuerlichen Abschreibungen und Zinszahlungen wird Berlin als Mit-Anteilseigner am BBI über viele Jahre oder Jahrzehnte hinweg keine Gewinnausschüttungen erwarten können.
    Bei einem Schuldenberg Berlins von über 63 Milliarden Euro und Berlin daneben noch auf die "Sozialhilfe" anderer Bundesländer von über 2 Miliarden jährlich aus dem Länderfinanzausgleich angewiesen ist, ist die Vernichtung eigener Steuereinnahmen und Gewinnausschüttungen doch wohl geradezu kriminell.
    Dabei hat schon das Bundesverfassungsgericht dem Herrn Wowereit zu verstehen gegeben, daß es eine falsche Einstellung ist, sich als "arm aber sexy" zu bezeichnen, anstatt energisch selbst etwas gegen die eigene Länderarmut zu unternehmen. Die Geberländer des Länderfinanzausgleichs erwägen gerade völlig zu Recht, den Länderfinanzausgleich neu zu regeln, wenn Bundesländer wie Berlin statt der Stärkung der eigenen Wirtschaftskraft ihre noch vorhandenen, hervorragenden Steuereinnahmequellen an das Bundesland Brandenburg abgeben und sich selbst dadurch noch stärker "hilfebedürftig" machen.


    Deshalb müsste der Flughafen Tegel neben dem Flughafen BBI eigentlich schon aus wirtschafts- und steuerpolitischen Gründen für das Land Berlin erhalten bleiben. Aber auch verkehrspolitische Gründe sprechen für eine Offenhaltung von Tegel. Nach Einschätzung des Bundesverkehrsministers werden zwei Start- und Landebahnen für den zu erwartenden Flugverkehr am BBI nicht ausreichend sein, denn dort ballt sich in Zukunft der Flugverkehr der drei früheren Flughäfen, Tempelhof, Tegel und Schönefeld. Diese drei Flughäfen hatten aber zusammen sechs Start- und Landebahnen. Frankfurt baut inzwischen die vierte Startbahn und München beabsichtigt, eine dritte Startbahn zu bauen. Es wäre also ein Irrsinn, vorhandene Start- und Landebahnen und einen voll funktionsfähigen Flughafen in Tegel zu vernichten, um später feststellen zu müssen, daß am BBI Engpässe mit entsprechenden Staus und Verspätungen bei Starts und Landungen entstehen und zusätzliche Bahnen dringend benötigt werden. Bevor dann aber nach Jahren und etlichen Klagen neue Start- und Landebahnen am BBI gebaut werden könnten, hätten die Fluggesellschaften und die mit dem Luftverkehr verbundene Wirtschaft bereits Milliardenschäden erlitten.


    Klaus D. B.