Unsere Forderungen
Wir sind keine Fluggegner und keine Flughafengegner,
- wir sind aber gegen einen Single-Airport-Großflughafen,
- gegen ein internationales Drehkreuz und einen Ausbau am falschen Standort Schönefeld,
- falsch weil zu Stadt-nah, in einem dichtbesiedelten Ballungsgebiet liegend,
- mit seinen Flugrouten urbane Entwicklungsachsen kreuzend und verlärmend, gesundheitsschädlich für Hunderttausende,
- betrieben ohne Nachtruhe,
- mit unzureichendem Schallschutz für die Meistbetroffenen,
- wir sind gegen mangelnde Transparenz, unrichtige Information, Trickserei, Nichteinhaltung von Festlegungen und Zusagen, Scheinbeteiligung,
- Arroganz und Ignoranz gegenüber den Schädigungen, Beeinträchtigungen und Zumutungen der in dem Großraum betroffenen Menschen,
- wir sind gegen Verschwendung von Steuergeldern an diesem falschen Standort, an dem Wirtschaftlichkeit und Bürgerakzeptanz nie erreicht werden können und der deswegen nicht zukunftsfähig ist.
Der Gesundheit zuliebe und weil wir das alles bezahlen müssen, setzen wir uns für die Erreichung folgender Ziele ein:
1. Schönefeld > falscher Standort > Neuplanung sofort
- sofortige Neuplanung eines zukunftsfähigen Flughafens
- kein Ausbau, kein internationales Drehkreuz, keine 3. Start- und Landebahn am Standort Schönefeld
- Aufgabe des Single-Airport-Konzeptes
- Verlagerung von Billigfliegern auf andere vorhandene Flughäfen zur Entlastung von Schönefeld
- Schluss mit der Steuerverschwendung für diesen nicht zukunftsfähigen Flughafen, der nie Wirtschaftlichkeit und Bürger-Akzeptanz erlangen wird
Der Standort Schönefeld ist der falsche Standort für einen internationalen Großflughafen.
Dies zeigten bereits die Untersuchungen im Jahr 1993, in denen Schönefeld den letzten Platz der untersuchten Alternativen einnahm. Er liegt in einem dicht besiedelten Ballungsraum und ist deswegen nicht raumverträglich und zukunftsfähig.
Da der neue Flughafen Schönefeld bereits bei der Eröffnung seine Kapazitätsgrenze erreicht haben wird, fordern wir das Single-Airport-Konzept aufzugeben, eine Übergangslösung für die Billigflieger zu schaffen und die Neuplanung eines Flughafens an einem geeigneteren Standort vorzunehmen, der entwicklungsfähig und damit zukunftsfähig ist.
Wir fordern, nach den Fehlplanungen, dem Baupfusch und dem organisatorischen Versagen nicht weitere Steuermittel an dem nicht raumverträglichen Standort für einen Ausbau zu verschwenden.
2. Schallschutz nach Planfeststellungsverfahren
Wir fordern die Umsetzung des durch Beschluss des Oberverwaltungsgerichtes vom 15.6.2012 bestätigten baulichen Schallschutzes gemäß Planfeststellungsbeschluss (PFB) von 2004 (Teil A II 5.1.2 Nr. 1), der in allen Wohnräumen, Büroräumen, Praxisräumen und sonstigen nicht nur vorübergehend betrieblich genutzten Räumen innerhalb des Tagschutzgebietes im Rauminnern bei geschlossenen Fenstern eine Überschreitung A-bewerteter Maximalpegel von über 55 dB(A) generell ausschließt.
3. Nachtflugverbot 22 bis 6 Uhr
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Fluglärm, insbesondere in der Nacht, gesundheitsschädlich ist.
Wir fordern deswegen ein generelles, striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr,
unterstützen die bundesweiten Aktivitäten sowie das Volksbegehren und den Volksentscheid.
4. Keine Flüge über Großbeeren
Nach der aktuellen Flugroutenplanung verläuft die Flugroute von der Nordbahn geradeaus und macht westlich von Mahlow/Blankenfelde einen leichten Schwenk in Richtung Großbeeren.
Gemäß der von der DFS beschriebenen Flugroute würden die Flugzeuge zwischen Großbeeren und Ludwigsfelde fliegen.
Tatsächlich aber kann der Pilot beim Erreichen der Flughöhe von 1500m - diese Höhe erreichen heutige Flugzeuge bereits vor Großbeeren - den Flugkorridor verlassen und Großbeeren mit bis zu 80 dB überfliegen.
Wir fordern deswegen:
- die zwingende Festschreibung der Route bis zum Teilungspunkt nordwestlich von Ludwigsfelde, unabhängig von der bereits erreichten Flughöhe
- Anhebung der Flughöhe am Teilungspunkt auf mindestens 10.000 Fuß (3048m)
- die Reduzierung der Breite der Flugkorridore von 3000m auf 500m bis zum Teilungspunkt
5. Transparenz und Bürgernähe
Der gesamte Prozess der Planung, der Planfeststellung, der Flugroutenfestlegung, der Umsetzung und der Problembehandlung ist gekennzeichnet von Intransparenz, Trickserei und Vertuschung.
Das von der Politik postulierte „Ernst-nehmen“ der Bürger, ihrer Sorge und ihres Widerstandes gegen Gesundheitsgefährdung, Vertrauensbruch, Fehlentwicklungen, Arroganz der Macht und Steuerverschwendung ist nur vereinzelt erkennbar.
Wir fordern Transparenz von Prozessen und Entscheidungen sowie wirkliche Bürgernähe bei Planung, Umsetzung und Problembewältigung, die nicht nur getroffene Entscheidungen erklären und als alternativlos rechtfertigen will.
6. Abbau der Subventionierung des Luftverkehrs
Wir fordern die Beendigung der Energiesteuerbefreiung des Kerosins; in einem ersten Schritt für Inlandsflüge, da diese einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil gegenüber der Bahn darstellt.