Der Beitrag in der MAZ endet mit der berechtigten Feststellung „Je länger die Verspätung, desto teurer wird es“. Nun ist es aber auch mal an der Zeit, eine derartige Feststellung nicht ohne das Entwickeln sich anbietender Fragen in den Raum zu stellen. Monatlich 17 Millionen an Betriebskosten plus entgangener Gewinn und das bereits nicht erst seit heute. Ist das etwa kein Alarmzeichen ? Zu dem dürften nach den Erfahrungen mit FBB- Berichterstattungen die tatsächlichen monatlichen Zahlen bei geschätzten mindestens 40 Millionen liegen. Auch das ständige Gerede von 6,5 Milliarden BER-Gesamtkosten scheint den Vergleich mit einer Nebelgranate stand zu halten. Bei einer volkswirtschaftlichen Betrachtung würde der Flughafenbahnhof und alle ausgegliederten Einheiten auf dem BER- Areal samt der Aufwendungen für ungenutzte Landkäufe zu betrachten sein. Dann hätte man eher von 10 Milliarden zu reden. Dies und noch ganz andere Probleme am BER vor Augen, sind die unlängst in der Wirtschaftswoche aufgeworfenen 6 Fragen mehr als berechtigt. Alle beziehen sich auf das fällige Attestieren eines gescheiterten Projektes. Ganz andere Probleme sind oftmals keine neuen, lediglich in der Versenkung gehaltene. Wie z.B. die Thematik wie künftig Maschinen von der BER-Südbahn nach Schönefeld-Alt und umgekehrt kommen sollen, ohne die Nordbahn zu kreuzen und ohne unnötige Umwege. Hier deutet sich ein nächstes Drama an was im Endeffekt der Standortfehlentscheidung sowie dem Entwicklungsverlauf des BER-Projektes zuzuordnen ist. Wer weis, vielleicht ist man bei den politisch Verantwortlichen gerade dabei, den Überbringer der schlechten Nachricht auszusuchen. Mit 2017 ist die Zeit reif, ernsthaft darüber nachzudenken „Desaster“ durch Schecken zu ersetzen und dann fällt der Ruf nach dem Ende mit Schrecken leichter. Oder: Lieber ein politisches Desaster mit Schrecken als ein BER-Desaster ohne Ende.
R. Skalla
Stahnsdorf