Noch mehr Flüge, noch mehr Lärm, noch mehr Gesundheitsgefährdung, noch mehr Umweltzerstörung

  • Die von BILD gemeldeten drastischen Steigerungen um täglich 100 Flüge mehr als prognostiziert sind sogar noch untertrieben. Greift man auf die vertraulichen Antworten der Berliner Flughafengesellschaft auf die Fragen des Bundesaufsichtsamts für Flugsicherung (BAF) für die am 26.1.2012 festgelegten neuen Schönefeld-Flugrouten zurück, wird das Standortdrama erst recht offenkundig:


    Nicht 100 Flüge mehr am Tag stellen jede vorgegaukelte Prognose in den Schatten . Die derzeit für die Sommersaison 2012 angemeldeten Bewegungsmengen eines Tages können vielmehr um bis zu 200 Flugbewegungen höher ausfallen, als bisher in der Prognose der Tagesflugmengen unterstellt wird.


    Das hat das Airport Research Center in Aachen für Flughafengeschäftsführer Schwarz ermittelt und dem BAF am 8.12.2011 mitgeteilt. Deshalb dürfe am „unabhängigen Parallelbetrieb“ nicht gerüttelt werden. Denn zusätzlich werde mit einem sprunghaften Anstieg der Spitzenstunden ab 2013 gerechnet. Die Gutachter von Herrn Schwarz sehen aufgrund der bereits tendenziell zu langen Roll- und Wartezeiten auf BER „Willy Brandt“ schon heute keinerlei Kapazitätsreserve mehr bei der luftseitigen Infrastruktur. Sie warnen deshalb vor einem kapazitätslimitierenden Bahnnutzungskonzept (z. B. „segregated operation“) und / oder vor einem kapazitätslimitierenden Abfluss im Luftraum.


    „Das kann nur heißen, es wird geflogen, was das Zeug hält – über alles und jeden,“ dämpft der Kleinmachnower BI-Vorsitzende MATTHIAS SCHUBERT Hoffnungen, irgendwie könne sich vielleicht doch noch etwas zum Besseren wenden. Das Gegenteil sei der Fall: „Es wird alles noch schlimmer“. Dafür sorge im Hintergrund auch die Deutsche Flugsicherung (DFS). Sie treffe Vorbereitungen, dass durch stark abknickende Flugrouten dann auch dort wieder geflogen werde, wo sich nach der BAF-Entscheidung vom 26.1.2012 mancher vor Fluglärm sicher wähnte. Richtig übel werde es, so verlautete aus Kreisen der DFS, wenn die schweren Interkontinental-Maschinen kommen, die besonders laut seien, besonders viel Schadstoffausstoß hätten und besonders dann zum Einsatz kämen, wenn das Drehkreuz ab etwa 2015/16 etabliert sei! Und diese Riesenflieger werde die DFS dann garantiert nach dem Start nicht mehr über Mahlow-Blankenfelde schicken. Das könne im Umkehrschluss nur heißen: Bei Westwind in Richtung Norden und Osten (Asien-Drehkreuz!) geht es abknickend gleich über Lichtenrade, Großbeeren, Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow gen Wannsee und über Berlin.


    Dagegen zu protestieren wird spätestens jetzt zur Pflicht: Groß-Demo in Berlin am Ku'damm am kommenden Samstag um 14:00 Uhr (Start Gedächtniskirche)!


    Kleinmachnow, den 20.2.2012
    V.i.S.d.P.:
    Matthias Schubert 0151 40133961