ABB: Bundesweite Protestwelle am 24. März

  • WECKRUF AN DIE KANZLERIN: FLUGLÄRM MACHT KRANK!


    An allen Standorten deutscher Großflughäfen protestieren am 24. März zigtausende Fluglärmbetroffene. Es ist die erste bundesweite Mobilmachung gegen die ungezügelte und gesundheitszerstörende Verlärmung der Wohngebiete von Millionen von Menschen. Flughäfen mit hunderttausenden Starts und Landungen sowie Überflügen über bewohntem Gebiet sind zu einer Geißel für die betroffenen Menschen geworden. Sie verursachen Krankheiten, vergiften Wasser und Atemluft durch Kerosinrückstände und vernichten die Lebensqualität ganzer Regionen. „Es ist an der Zeit, Einhalt zu gebieten und die katastrophalen Zustände zu ändern,“ zeigen sich die Veranstalter an den sechs Demonstrationsorten Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Leipzig, München und Berlin-Schönefeld entschlossen. „Unsere Aktion ist ein Aufschrei, den vor allem unsere Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die für diese Flughäfen verantwortlichen Länderregierungschefs hören sollen.“


    Immer mehr Unterstützung erfahren die Kämpfer gegen den Fluglärm von einer breiten Öffentlichkeit. 77 % der Deutschen haben großes Verständnis für Forderungen nach weniger Fluglärm und wirkungsvollen Nachtflugverboten. Umweltbundesamt und Deutsche Herzstiftung setzen sich für ein striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr ein.


    Der Präsident der Deutschen Herzstiftung, Professor Thomas Meinertz, appelliert an die Richter am Bundesverwaltungsgericht, bei ihren künftigen Entscheidungen den weltweiten medizinischen Kenntnisstand zu berücksichtigen. Nachtflugverbote seien unverzichtbar. Dauernd hohe Belastungen durch Fluglärm machen krank. Schon tagsüber ist der Fluglärm vielerorts nicht zumutbar. Noch verheerender wirkt er nachts, weil dann die Erholungsphase fehlt, die für Körper und Seele unbedingt notwendig ist.
    Kinder sind davon besonders betroffen.


    Der Kardiologe am Mainzer Universitätsklinikum und Fluglärmforscher Professor Thomas Münzel, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung, ergänzt: „Heute weiß man, dass Fluglärm für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – insbesondere Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall – und Depressionen, eventuell auch Tumorerkrankungen, verantwortlich ist.“


    „Lassen Sie sich nicht länger von Flughafenbetreibern täuschen, die Ihnen Verluste vorrechnen, wenn nachts zwischen 22 und 6 Uhr nicht mehr geflogen wird,“ rufen die Demo-Veranstalter der Kanzlerin und den
    mitverantwortlichen Ministerpräsidenten zu: „Derartige Verluste stehen in keinem Verhältnis zu den gravierenden gesellschaftlichen Kosten von Nachtflügen und von ausuferndem Flugbetrieb am Tag. Es sind die Kosten für den Verlust von gesunden Lebensjahren durch Verkehrslärm, die sich in Westeuropa nach Berechnungen der Weltgesundheitsorganisation Jahr für Jahr zu mehr als einer Million „gestohlenen“ Lebensjahren aufsummieren.
    Gesundheit von Menschen geht jedoch vor Wirtschaftlichkeit von Flughäfen und Fluggesellschaften! Das gebietet unser Grundgesetz!“


    14. März 2012
    Matthias Schubert, Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg
    Ingrid Kopp, Bündnis der Bürgerinitiativen Frankfurt
    Helga Stieglmeier, Aktionsbündnis AufgeMUCkt, München
    Michael Teske, IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle e.V.
    K. Hussein, Verein Bürger gegen Fluglärm, Meerbusch Düsseldorf
    Dr. Heiner Meersmann, Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn e.V.
    V.i.S.d.P.: Matthias Schubert
    Tel.: 0151 40133961