FBI: Fehlplanung BER - Ein Fass ohne Boden - Notwendigkeit einer ernsthaften und lösungsorientierten Standortdiskussion

  • Nach Presseveröffentlichungen vom Wochenende (mittlerweile von den Verantwortlichen vollumfänglich bestätigt) wurde der Eröffnungstermin des BER »Willy Brandt« auf unbestimmte Zeit (2014 oder später) verschoben. Zu den bisher schon eingeplanten Mehrkosten von 1,2 Milliarden Euro wurde heute pauschal eine weitere Milliarde für die Behebung der nun eingestandenen "grauenhaften" Probleme und Verzögerungen veranschlagt. Einen wirklichen Überblick über Schäden, Zeitverzug und Kosten hat jedoch bislang noch niemand. Sollte der BER dennoch eines Tages eröffnet werden, erhalten die Steuerzahler für ein Vielfaches der veranschlagten Baukosten einen, bereits zum Zeitpunkt der Eröffnung unterhalb der Kapazitätsgrenze dimensionierten anwohnerfeindlichen Flughafen inmitten von Wohn- und Erholungsgebieten. Nach den derzeitigen Plänen der Deutschen Flugsicherung würden die Flugrouten künftig vom Standort Schönefeld aus das Berliner Stadtgebiet und das Brandenburger Umland dauerhaft mit Lärm und gesundheitsschädigenden Emissionen belasten.


    Mit dem heutigen Offenbarungseid bietet sich den politisch Verantwortlichen aus Bund, Berlin und Brandenburg die historische Chance, die Fehlplanung BER grundsätzlich in Frage zu stellen und einen zukunftsweisenden Neustart zu vollziehen. Die Friedrichshagener Bürgerinitiative fordert eine ernsthafte und lösungsorientierte Standortdiskussion für einen funktionstüchtigen Großflughafen BER an einem geeigneten Standort. Dazu ein Sprecher der Friedrichshagener Bürgerinitiative: "Der BER ist ein Fass ohne Boden. Berliner und Brandenburger Bürger dürfen nicht endlos weiter geschröpft werden für ein Projekt, das sich niemals amortisieren kann. Die Geldvernichtungsanlage BER belastet über den Länderfinanzausgleich zudem auch dauerhaft alle Bundesbürger. Deshalb ist die unverzügliche Entwicklung eines Alternativstandorts nicht nur ein Gebot des Lärmschutzes, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Milliarden für die Schönefelder Bauruine sind an einem zukunftsfähigen Standort besser investiert."


    Es macht keinen Sinn, weiteres Steuergeld an einem Standort zu versenken, der ca. 1,5 Millionen Menschen mit Lärm belasten wird und von dem sämtliche Fachleute und mittlerweile auch alle Parteien überzeugt sind, dass er falsch ist. Vielmehr sollten die Gesellschafter umgehend die Chance nutzen, und mit den Planungen für einen freifinanzierten Großflughafen außerhalb der dicht besiedelten Wohngebiete beginnen. Einen solchen Flughafen braucht die Region Berlin-Brandenburg, er könnte zudem Entlastungswirkungen für Problemstandorte in ganz Deutschland entfalten und auf Dauer die Anforderungen an eine moderne Infrastruktur mit dem Grundrecht der Menschen auf die körperliche Unversehrtheit in Einklang bringen.


    Jenseits dicht bewohnter Siedlungsgebiete ließe sich ein Drehkreuz mit durchgehendem Betrieb organisieren. Bedarfsgerechte Erweiterungen müssten künftig nicht gegen den Widerstand und zum Schaden hunderttausender Betroffener durchgesetzt werden.


    Die Errichtung eines freifinanzierten neuen Flughafens könnte zudem Steuergeld sparen, da die Erschließungskosten eines neuen Standortes weit unter den noch zu erwartenden Investitionskosten (incl. der noch ausstehenden Kosten für den notwendigen Schallschutz der Anwohner von ca. 500 Millionen Euro) am jetzigen Standort Schönefeld liegen würden. Auch die in allen Betrachtungen bisher vernachlässigten hohen Kosten für die gesundheitlichen Schäden der betroffenen Anwohner (Quelle: Greiser-Studie) würden entfallen.


    Mit einer solchen Entscheidung hätten alle etablierten Parteien die Chance, ihre Glaubwürdigkeit wieder herzustellen und den Bürgern in unserem Land ein Stück Vertrauen in demokratische Entscheidungsprozesse zurückzugeben.


    --
    Friedrichshagener Bürgerinitiative (FBI)
    Projektgruppe des Bürgervereins Friedrichshagen e. V.
    Bölschestraße 44
    12587 Berlin