Offener Brief zum Gespräch von Herrn Bretschneider mit den Umlandgemeinden des BER

  • Zurzeit reist Herr Bretschneider im Auftrag der Fluglärmkommission durch die Umlandgemeinden des BER, um „Gespräche zur Flughafenpolitik“ zu führen.


    Die Bürgerinitiative Unser Großbeeren e. V. geht nicht davon aus, dass Herr Bretschneider über die aus der Presse bekannten und im BER-Sonderausschuss am 13.1.2014 vorgetragenen Informationen über den Stand der (Nicht)Auftragserfüllung durch die Landesregierung im Zusammenhang mit dem vom Landtag angenommenen Volksbegehren zum Nachtflugverbot nach Großbeeren mitbringt:


    Er wird weiterhin behaupten, dass Fluglärm nicht krank macht und die Wissenschaftlichkeit der Studien zur Gesundheitsgefährdung von Nachtfluglärm leugnen, abstreiten, dass es die rechtliche und faktische Möglichkeit eines „Alleingangs“ Brandenburgs oder der Kündigung des Staatsvertrages mit Berlin gibt, und mitteilen, dass die Vertreter Berlins nicht gesprächsbereit sind.


    Auch wurde uns aus Blankenfelde/Mahlow berichtet, wie diese nicht öffentlichen, geschlossenen Veranstaltungen ablaufen und wie kursorisch Fragen mit den von Herrn Bretschneider bekannten Argumentationen „abgehandelt“ werden: Lärm macht nicht krank, Verzicht auf Nachtflug geht wirtschaftlich nicht, man habe Vertrauen in die Geschäftsführung der Flughafengesellschaft etc.


    Eine von Herrn Bretschneider propagierte Verschiebung von Nachtflügen auf eine wechselseitige Nutzung der Startbahnen ist für uns keine Alternative zum Nachtflugverbot, bei diesem Vorschlag wird der nächtliche Fluglärm lediglich verschoben.


    Bei uns kommen weitere Scheinargumente hinzu: In Großbeeren sind "nur" die Diedersdorfer von unzumutbarem Lärm betroffen und die bekommen exzellenten Schallschutz, den ja das Gericht auf Kosten der Steuerzahler bestätigt habe …und Großbeeren wird ja gar nicht überflogen.


    Ein deutliches Beispiel für das Desinteresse an den Argumenten der Fluglärmbetroffenen zeigte sich auf der Sitzung des BER Sonderausschusses am 24.2.2014, als gerade in dem Augenblick, als in einer Anhörung die Initiatoren des Volksbegehrens begannen, ihre fundierten Argumente vorzutragen, ein drei Tage alter Brief von Herrn Mehdorn aus dem „Hut“ gezaubert wurde. Herr Bretschneider verließ daraufhin mehrmals den Raum und titulierte sich im weiteren Gespräch als aufmerksamen Zuhörer.


    Jedenfalls handelt es sich nicht um eine offene Erörterung von anstehenden Fragen/Themen.


    Es sind Alibiveranstaltungen, um einen Dialog vorzutäuschen.


    Wir sehen aus den genannten Gründen keinen Sinn, an einer Alibiveranstaltung teilzunehmen.


    Markus Sprißler
    Dolina von Raedern
    Dr. Peter Tesch